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Merkel und Biden nehmen Putins Atomdrohung mehr als ernst

USA - Deutschland - Russland

Russlands Präsident Putin macht vielen Menschen mit seiner Atomdrohung Angst. Auch Ex-Kanzlerin Merkel findet, man solle diese “nicht von vornherein als Bluff einstufen”. Sie plädiert dafür, auch an eine Nachkriegszeit zu denken. Friede in Europa sei “nur unter Einbeziehung Russlands” möglich, sagt sie.

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt davor, Drohungen im russischen Krieg gegen die Ukraine als Bluff abzutun. Der Angriff auf die Ukraine sei eine “tiefgreifende Zäsur” gewesen, sagte Merkel bei einem Festakt zum 77-jährigen Bestehen der “Süddeutschen Zeitung”. Und zwar eine, “bei der wir alle gut beraten sind, Worte ernst zu nehmen und sich ernsthaft mit ihnen auseinander zu setzen und sie nicht von vornherein als Bluff einzustufen”.

Merkel lobte die Position Deutschlands, der EU und der NATO, die Souveränität und die Integrität der Ukraine zu schützen und wiederherzustellen. “Damit kann, so meine ich, einhergehen, zugleich immer auch das im Moment so undenkbar Erscheinende mitzudenken, und zwar wie eine zukünftige Sicherheitsarchitektur im Rahmen des Völkerrechts entwickelt werden kann”, heiße es laut Redemanuskript. Sie betonte erneut, dass ein dauerhafter Friede in Europa “nur unter Einbeziehung Russlands” erfolgen könne. “Solange wir das nicht wirklich geschafft haben, ist auch der Kalte Krieg nicht wirklich zu Ende.”

Die heute 68 Jahre alte Merkel war zur Bundestagswahl im vergangenen Jahr nach 16 Jahren Kanzlerschaft nicht mehr angetreten. Sie tritt inzwischen von Zeit zu Zeit als Rednerin auf – unter anderem im September beim Stadtjubiläum in Goslar – und will im Herbst 2024 ihre Memoiren veröffentlichen, wie ihr Verlag kürzlich mitteilte.

Die Gefahr eines Konflikts apokalyptischen Ausmaßes ist laut US-Präsident Biden sogar groß wie seit 60 Jahren nicht mehr, als die Kuba-Krise die Welt in Atem hielt. Er glaube nicht, dass Putin scherze, wenn er mit dem Einsatz von Atomwaffen drohe, so Biden. Zur möglichen Reaktion der USA schweigt er.

US-Präsident Joe Biden sieht die Gefahr einer atomaren Konfrontation so groß wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die Welt habe seit der Kuba-Krise im Jahr 1962 nicht vor der Aussicht auf ein “Armageddon” gestanden, sagte Biden laut mitreisenden Journalisten bei einem Auftritt in New York.

 

NTV – WELT – Blaulicht 

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