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Merkels Bundesnotbremse beschlossen

21. April 2021 3 Min. Lesezeit
Vogelgrippe im Westerwaldkreis

Merkels Bundesnotbremse beschlossen
Protest-Demo auf der StraรŸe des 17. Juni von der Polizei aufgelรถst

Der Deutsche Bundestag hat heute die bundeseinheitliche Corona-Notbremse mit den Stimmen der Regierungskoalition von CDU und SPD beschlossen. FDP, Linke und AfD stimmten gegen das Gesetzt die Grรผnen haben sich enthalten. Zuvor hatte es im Reichstag teils heftige Debatten und gegenseitige Anfeindungen gegeben, wรคhrend drauรŸen Demonstranten dicht gedrรคngt einem GroรŸaufgebot der Polizei gegenรผberstanden.

Festgelegt werden durch die Gesetzes Novelle bundeseinheitliche MaรŸnahmen zur Bekรคmpfung der Corona-Pandemie. So sollen fรผr Kommunen mit einem dauerhaften Inzidenzwert รผber 100 nรคchtliche Ausgangssperren von 22:00 Uhr bis 05:00 gelten (Blaulicht Report berichtete bereits ausfรผhrlich). Spaziergรคnger und Jogger dรผrfen bis Mitternacht drauรŸen bleiben, allerdings lediglich allein. Die privaten Kontakte werden weiter eingeschrรคnkt, Treffen sind nur noch zwischen den eigenen Haushalt und einer weiteren Person erlaubt.

Der Einzelhandel darf Kunden nur noch mit Terminen und einem aktuellen negativen Test empfangen, ab einer Inzidenz von 150 ist dann nur noch das sogenannte Click & Collect erlaubt. Frisรถre und FuรŸpflege-Salons bleiben offen. Fรผr die Schulen wurde eine neue Grenze beschlossen, ab der kรผnftig nur noch Distanzunterricht erlaubt ist, nรคmlich bei 3 aufeinanderfolgenden Tagen รผber 165.

Weitere Verordnungen kรถnnen jederzeit vom Bundestag erlassen werden, hier sind insbesondere zukรผnftige Erleichterungen und Freiheiten fรผr Geimpfte und negativ Getestete gemeint und bald zu erwarten.

Bei der Debatte kam es zu heftigen Diskussionen, zunรคchst scheiterte die AfD mit einem Antrag, die Abstimmung komplett zu verschieben, was aber von allen anderen Parteien abgelehnt wurde. Die FDP sieht insbesondere die Ausgangssperren als einen zu starken Eingriff in die Grundrechte und kรผndigte bereits eine Verfassungsbeschwerde einzelner Parteimitglieder in Karlsruhe an. Ansonsten nutze jede Partei die Debatte auch zur gegenseitigen Abrechnung mit dem politischen Gegner und betrieb schon Wahlkampf. Die Linke bezeichnete das Gesetz als โ€žMurksโ€œ, fรผr die Grรผnen kommt es zu spรคt und ist zu widersprรผchlich. Doch aller Kritik zum Trotz und selbstverstรคndlich nach ausfรผhrlichem Lob und teils emotionalen Argumentationen aus der Regierungskoalition wurde das Gesetz beschlossen.

Vor dem Reichstagsgebรคude und Rund um das Brandenburger Tor kam es derweil zu heftigen Demonstrationen. Es hatten sich insgesamt schรคtzungsweise 8.000 Gegner der MaรŸnahmen und Einschrรคnkungen versammelt. Angemeldet war die Demo fรผr 500 Personen. Da es von Anfang an vermehrt zu VerstรถรŸen gegen die Maskenpflicht kam und auch die Abstandsregeln nicht eingehalten wurden, beschloรŸ die Polizei, die Demonstration aufzulรถsen. Dabei kam es zu heftiger Gegenwehr, es flogen Flaschen und die Polizei setzte daraufhin Pfefferspray ein. Im Bereich Tiergarten wurden Polizisten tรคtlich angegriffen. Einige Demonstranten versuchten, die Absperrungen zum Reichstag zu รผberwinden. Insgesamt kam es zu etwa 150 Festnahmen.
Spรคter versammelten sich die Demonstranten in der Nรคhe des Schlosses Bellevue, dem Sitz des Bundesprรคsidenten.

Das Gesetzt soll morgen, Donnerstag, den 22. April den Bundesrat passieren und wird dann aller Voraussicht nach am Freitag Bundesprรคsident Steinmeier zur Unterschrift vorgelegt, bevor es dann am Montag, den 26. in Kraft tritt.

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