Mit erschlichenem Visum zur EM
Am Freitag (14. Juni) haben Bundespolizisten am Grenzรผbergang Hรถrbranz (BAB 96) einen russischen Staatsangehรถrigen unter anderem der Visaerschleichung รผberfรผhrt. Anstatt zum Erรถffnungsspiel nach Mรผnchen ging es fรผr den Mann zurรผck in sein Heimatland.
Lindauer Bundespolizisten รผberprรผften am Morgen in der Kontrollstelle Sigmarszell die Insassen eines Fernreisebusses mit dem Routing Lyon-Mรผnchen. Unter den Fahrgรคsten befand sich ein russischer Staatsangehรถriger, der den Beamten seinen Reisepass mit einem spanischen Kurzzeitvisum vorlegte. Die Polizisten ermittelten jedoch, dass der Busreisende nie vorhatte, nach Spanien zu reisen. Die dort gebuchten Hotels hatte er unmittelbar nach der Visumserteilung storniert. Der Russe gab zu, das spanische Visum nur der Einfachheit halber beantragt zu haben. Auรerdem fanden die Bundespolizisten heraus, dass der 31-Jรคhrige mit dem Flugzeug in die Schweiz eingereist war und nun nach Mรผnchen weiterfahren wollte, um sich das Erรถffnungsspiel der Fuรball-Europameisterschaft anzuschauen. Ein Ticket sowie eine Hotelbuchung konnte er vorzeigen.
Der 31-Jรคhrige hatte auรerdem 26.000 Euro Bargeld bei sich. Die Einfuhr dieser Summe hatte er jedoch nicht beim Zoll angemeldet. Eigenen Angaben zufolge hatte der Mann das Geld von Freunden erhalten, um hochpreisige Uhren zu kaufen und anschlieรend in seiner Heimat weiterzuverkaufen. Weiterhin fรผhrte der Mann sieben neuwertige Smartphones mit, zu denen er Kaufbelege aus Russland vorgezeigten konnte. Eine Streife des Zolls, die sich ebenso vor Ort befand, erhob nachtrรคglich die Einfuhrumsatzsteuer.
Die Bundespolizisten zeigten den Mann wegen Visaerschleichung, unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthaltes sowie Steuerhinterziehung an und annullierten das Schengenvisum. Am Abend flog der Beschuldigte vom Flughafen Mรผnchen zurรผck nach Moskau. Die Ermittlungen zum Verdacht der Steuerhinterziehung werden an den zustรคndigen Zoll abgegeben.

