Mit dem Foto des Handtuchs, in welches der gestern (12. Juli) vor einer Babyklappe in Köln-Bilderstöckchen gefundene Säugling eingewickelt war, fahndet die Mordkommission nun nach den Eltern des Jungen und fragt:
Wer kennt das Handtuch und/oder weiß, wem es gehört?
Das stark verschmutzte und verschlissene, 90×40 cm große Handtuch besteht aus weißem Frottee. Ein Wäschezeichen mit Hersteller- oder Materialangaben ist nicht vorhanden. Das Handtuch hat ein Blumenmuster mit grüner sowie lilafarbener Umrahmung (Foto).
Erste Ermittlungsergebnisse
Ergänzend zum bisherigen Erkenntnisstand teilen Staatsanwaltschaft und Polizei mit, dass die technische Überprüfung der Babyklappe keine Hinweise auf einen Defekt ergeben hat. Das Verhalten der Mitarbeitenden des Frauenhauses hat ebenfalls keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben. Die Ermittler gehen daher davon aus, dass der Säugling bewusst so abgelegt wurde, dass der Alarm nicht ausgelöst wurde.
Weiterer Zeugenaufruf
Die Mordkommission bitte insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter medizinischer Einrichtungen, Krankenhäuser und Frauenarztpraxen, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, wenn eine Frau mit Symptomen einer kürzlich erfolgten Entbindung vorstellig geworden ist, ohne dass ein Säugling vorhanden war oder aber, wenn die betroffene Frau keine Angaben zu der Herkunft dieser Symptome gemacht hat oder macht.
Möglicherweise hat die Kindsmutter nach der Geburt keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, befindet sich in einer psychischen Ausnahmesituation und nimmt die dringend erforderliche postnatale Beobachtung/Behandlung nicht in Anspruch. Die Ermittler empfehlen dringend, dass sich die Kindseltern an eine Beratungsstelle wenden.