Motorboot gekentert: 63-Jähriger im Geierswalder See vermisst
Nach einem schweren Bootsunglück auf dem Geierswalder See an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg bleibt ein 63 Jahre alter Mann vermisst. Sein Motorboot war am Mittwochnachmittag aus bislang ungeklärter Ursache gekentert. Ein 12-jähriger Junge, der mit an Bord war, überlebte dank schneller Hilfe von Zeugen. Der dramatische Einsatz „Motorboot gekentert Geierswalder See“ beschäftigt weiterhin zahlreiche Rettungskräfte.
Motorboot gekentert Geierswalder See: Junge kann gerettet werden
Nach ersten Informationen war der Hobbykapitän mit dem Kind am frühen Nachmittag auf dem Geierswalder See unterwegs. Das Wetter wirkte zunächst unspektakulär, doch dann kenterte das Motorboot plötzlich. Beide Personen stürzten ins kalte Wasser. Zwei Augenzeugen bemerkten die Notlage und steuerten sofort auf die Unfallstelle zu.
Gegen 13 Uhr zogen die Ersthelfer den 12-Jährigen aus dem See und brachten ihn an Land. Rettungsdienst und Notarzt übernahmen die weitere Versorgung. Das Kind kam zur Kontrolle in ein Krankenhaus, soll aber nur leicht verletzt sein. Ob der 63-Jährige und der Junge miteinander verwandt sind – etwa als Großvater und Enkel – hat die Polizei bislang nicht bestätigt.
Das gekenterte Motorboot richteten Einsatzkräfte noch am Nachmittag wieder auf und sicherten es, während auf dem Wasser weiterhin nach dem Bootsführer gesucht wurde. Für die Einsatzkräfte blieb von Anfang an klar: Jede Minute zählt, weil die niedrigen Wassertemperaturen das Überleben massiv erschweren.
Großangelegte Suche auf dem See ohne Ergebnis
Unmittelbar nach dem Unglück lief ein Großeinsatz rund um den Geierswalder See an. Rettungskräfte aus Sachsen und Brandenburg, die Wasserwacht und die Wasserschutzpolizei koordinierten eine umfangreiche Suchaktion. Insgesamt waren sechs Boote auf dem Wasser unterwegs, zusätzlich kreiste ein Hubschrauber über dem See und suchte die Wasseroberfläche sowie das Ufer ab.
Die Einsatzkräfte fuhren Suchrouten systematisch ab, setzten Technik zur Ortung ein und überprüften immer wieder Bereiche, in denen Strömung oder Wind den Vermissten hätten hintreiben können. Trotzdem blieb die Suche nach dem 63-Jährigen ohne Erfolg. Am frühen Abend spielte die Zeit gegen die Retter: Die Sicht wurde zunehmend schlechter, die Dunkelheit setzte ein, und die Beamten mussten die aktive Suche auf dem Wasser für den Mittwoch vorerst einstellen.
Die Polizei betonte, dass der Mann weiterhin als vermisst gilt. Angehörige und Zeugen erhalten Betreuung und werden umfassend befragt, um den genauen Ablauf vor dem Kentern so genau wie möglich zu rekonstruieren.
Suche soll mit Tauchern fortgesetzt werden
Für den Donnerstag kündigte die Polizei die Fortsetzung des Einsatzes an. Spezialisierte Taucher aus Leipzig sollen den Geierswalder See abschnittsweise absuchen. Sie konzentrieren sich vor allem auf Bereiche, in denen das gekenterte Motorboot trieb oder in denen Strömungen eine Person hätten abtreiben können. Gleichzeitig stehen wieder Boote der Wasserrettung und der Wasserschutzpolizei bereit, um die Arbeit der Taucher abzusichern.
Parallel dazu ermittelt die Kriminalpolizei gemeinsam mit der Wasserwacht zum genauen Unfallhergang. Im Fokus steht die Frage, warum das Motorboot kenterte. Denkbar sind ein Fahrfehler, plötzlich aufkommende Wellen, ein technischer Defekt oder eine unglückliche Kombination mehrerer Faktoren. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen bislang nicht vor.
Weitere Informationen und offizielle Updates will unter anderem die sächsische Polizei in ihren aktuellen Medieninformationen veröffentlichen. Ein Überblick über die Pressemitteilungen findet sich auf der Seite der Polizei Sachsen.
Ähnliche Bootsunfälle: Gefahren auf deutschen Gewässern
Das Unglück auf dem Geierswalder See reiht sich in eine Serie schwerer Unfälle auf deutschen Gewässern ein. Immer wieder kentern kleine Boote oder geraten Menschen in Not, weil sie die Risiken auf dem Wasser unterschätzen. So kenterte in Brandenburg auf dem Kleinen Beetzsee ein Boot, bei dem ein Mann starb und ein weiterer als vermisst gilt – darüber berichtete der Blaulicht-Report im Beitrag „Ein Toter und ein Vermisster bei Bootsunfall“.
Auch auf Flüssen wie dem Rhein kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. In Duisburg kenterten etwa sieben Menschen mit einem Sportboot und landeten im Wasser – der Vorfall ist unter dem Titel „Sportboot kentert – Sieben Personen im Wasser“ dokumentiert. Und auf dem Kemnader See führte ein gekentertes Segelboot zu einem größeren Feuerwehreinsatz, über den der Bericht „Gekentertes Segelboot auf dem Kemnader See führt zu Feuerwehreinsatz“ informiert.
Der aktuelle Fall „Motorboot gekentert Geierswalder See“ zeigt erneut, wie schnell ein Ausflug auf dem Wasser lebensgefährlich werden kann. Schwimmwesten, umsichtiges Fahrverhalten und ein realistischer Blick auf Wetter und Wassertemperaturen bleiben entscheidend, um solche Tragödien zu verhindern.
