Erstmals nach neun Jahren müssen im Kreis Neuwied die Gebühren für die
Müllabfuhr angepasst werden. Die moderate Erhöhung bringt für einen Ein-Personen-
Haushalt 9 Euro Mehrkosten im Jahr. Ein Vier-Personen-Haushalt muss künftig in 12
Monaten 21 Euro mehr bezahlen, das entspricht rund 0,40 € pro Person je Monat. Das
entspricht gegenüber dem Zeitraum von 2013 bis 2021, in dem die Gebühr unverändert
geblieben ist, einer jährlichen Steigerung von im Schnitt 0,7 bis 1,16 Prozent. Zum Vergleich:
Die Inflation hat sich im Vergleichszeitraum zwischen 0,5 und 1,8 Prozent bewegt und liegt
aktuell bei circa 4 Prozent. Auch Gewerbetreibende müssen etwas stärker zur Kasse gebeten
werden. Der Kreistag hat diese Anpassung in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.
Doch warum werden die Gebühren jetzt erhöht? Die eigenständige „Abfallwirtschaft
Landkreis Neuwied AöR“ muss für einige Bereiche der Abfallentsorgung Leistungen auf dem
freien Markt einkaufen. Auf diesem sind jedoch eine starke Konzentration und kein
auskömmlicher Wettbewerb zu beobachten. Das führte dazu, dass private Abfallentsorger
immens höhere Preise aufrufen konnten. Bei europaweiten Ausschreibungen mussten so
Kostensteigerungen von 60 bis 460 Prozent verzeichnet werden. Daraus wiederum
entstanden für die AöR bei den Sammlungs-, Transport- und Verwertungskosten rund 3
Millionen Euro an Mehraufwendungen. In der Folge steht in der Bilanz des eigenständigen
Tochterbetriebs des Kreises für 2020 unter dem Strich ein Minus von knapp 1,9 Millionen
Euro.
Um derartige Kostensprünge zu verhindern, hat die Abfallwirtschaft des Kreises Neuwied in
den vergangenen Jahren erfolgreich kommunalisiert, also Entsorgungsleistungen in
Eigenregie übernommen. Hierzu gehören die Sammlung der Restabfälle, die Sammlung und
Verwertung der Bioabfälle ab 2016, die Sammlung von Papier/Pappe/Karton (PPK) ab dem
Jahr 2018 sowie die Durchführung der innerbetrieblichen Transporte von Rest- und Bioabfall
seit 2019. Ein weiterer Schritt der erfolgreichen Kommunalisierung wird ab 2022 die
Scheckkartensammlung in Eigenregie sein.
Müllabfuhr angepasst werden. Die moderate Erhöhung bringt für einen Ein-Personen-
Haushalt 9 Euro Mehrkosten im Jahr. Ein Vier-Personen-Haushalt muss künftig in 12
Monaten 21 Euro mehr bezahlen, das entspricht rund 0,40 € pro Person je Monat. Das
entspricht gegenüber dem Zeitraum von 2013 bis 2021, in dem die Gebühr unverändert
geblieben ist, einer jährlichen Steigerung von im Schnitt 0,7 bis 1,16 Prozent. Zum Vergleich:
Die Inflation hat sich im Vergleichszeitraum zwischen 0,5 und 1,8 Prozent bewegt und liegt
aktuell bei circa 4 Prozent. Auch Gewerbetreibende müssen etwas stärker zur Kasse gebeten
werden. Der Kreistag hat diese Anpassung in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.
Doch warum werden die Gebühren jetzt erhöht? Die eigenständige „Abfallwirtschaft
Landkreis Neuwied AöR“ muss für einige Bereiche der Abfallentsorgung Leistungen auf dem
freien Markt einkaufen. Auf diesem sind jedoch eine starke Konzentration und kein
auskömmlicher Wettbewerb zu beobachten. Das führte dazu, dass private Abfallentsorger
immens höhere Preise aufrufen konnten. Bei europaweiten Ausschreibungen mussten so
Kostensteigerungen von 60 bis 460 Prozent verzeichnet werden. Daraus wiederum
entstanden für die AöR bei den Sammlungs-, Transport- und Verwertungskosten rund 3
Millionen Euro an Mehraufwendungen. In der Folge steht in der Bilanz des eigenständigen
Tochterbetriebs des Kreises für 2020 unter dem Strich ein Minus von knapp 1,9 Millionen
Euro.
Um derartige Kostensprünge zu verhindern, hat die Abfallwirtschaft des Kreises Neuwied in
den vergangenen Jahren erfolgreich kommunalisiert, also Entsorgungsleistungen in
Eigenregie übernommen. Hierzu gehören die Sammlung der Restabfälle, die Sammlung und
Verwertung der Bioabfälle ab 2016, die Sammlung von Papier/Pappe/Karton (PPK) ab dem
Jahr 2018 sowie die Durchführung der innerbetrieblichen Transporte von Rest- und Bioabfall
seit 2019. Ein weiterer Schritt der erfolgreichen Kommunalisierung wird ab 2022 die
Scheckkartensammlung in Eigenregie sein.
„Unsere kommunale Abfallwirtschaft betreibt keine Gewinnmaximierung. Sie ist bei der
Gebührenbetrachtung ganz sicher nicht der Kostentreiber. Im Gegenteil. Nur durch die
Kommunalisierung, also dadurch, dass wir viele Leistungen selbst erbringen, bleiben die
Kostensteigerungen in der Regel moderat und im Bereich der allgemeinen Preissteigerungen“,
stellte Landrat Achim Hallerbach in der Sitzung des Kreistages klar. Ziel sei es, eine
qualitativ hochwertige, service- und bürgerorientierte Abfallentsorgung zu angemessenen
Preisen zu bieten. „Wir haben ein sehr bürgerfreundliches System. Wir holen alles vor der
Haustür ab und betreiben drei Wertstoffhöfe. Damit heben wir uns von anderen Kreisen ganz
klar ab“, macht er deutlich. Verschiedene Leistungen können aber auch absehbar nicht in
Eigenregie durchgeführt werden, sondern müssen weiterhin am Markt eingekauft werden,
bestätigte AöR-Vorstand Jörg Schwarz. Daher sei die Preisanpassung leider unvermeidlich.
Dass der Kreis Neuwied mit diesem Problem nicht alleinsteht, zeigt auch der Blick in die
benachbarten Landkreise, die ebenfalls Gebührenerhöhungen bekanntgeben mussten.
Gebührenbetrachtung ganz sicher nicht der Kostentreiber. Im Gegenteil. Nur durch die
Kommunalisierung, also dadurch, dass wir viele Leistungen selbst erbringen, bleiben die
Kostensteigerungen in der Regel moderat und im Bereich der allgemeinen Preissteigerungen“,
stellte Landrat Achim Hallerbach in der Sitzung des Kreistages klar. Ziel sei es, eine
qualitativ hochwertige, service- und bürgerorientierte Abfallentsorgung zu angemessenen
Preisen zu bieten. „Wir haben ein sehr bürgerfreundliches System. Wir holen alles vor der
Haustür ab und betreiben drei Wertstoffhöfe. Damit heben wir uns von anderen Kreisen ganz
klar ab“, macht er deutlich. Verschiedene Leistungen können aber auch absehbar nicht in
Eigenregie durchgeführt werden, sondern müssen weiterhin am Markt eingekauft werden,
bestätigte AöR-Vorstand Jörg Schwarz. Daher sei die Preisanpassung leider unvermeidlich.
Dass der Kreis Neuwied mit diesem Problem nicht alleinsteht, zeigt auch der Blick in die
benachbarten Landkreise, die ebenfalls Gebührenerhöhungen bekanntgeben mussten.