München: Bahnstrom ist lebensgefährlich
Drei Monate ist es nun her, dass zwei junge Männer am Bahnhof Neustadt an der Donau bei einem Stromunfall ums Leben kamen. Die beiden waren auf einen Güterwaggon geklettert und kamen in Kontakt mit der Oberleitung. Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen warnt nun nochmals vor den Gefahren durch Bahnstrom.
Die Gefahren, die von Stromleitungen ausgehen, werden oftmals unterschätzt oder sind nicht bekannt. Bereits die Nähe zu einer Bahnoberleitung genügt für einen Stromüberschlag. Sie muss hierfür nicht berührt werden.
Bahnoberleitungen haben eine Stromstärke von 1.000 Ampere und eine Spannung von 15.000 Volt. Das ist 65 Mal mehr als in den Steckdosen zu Hause.
Strom ist in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde zu gelangen. Der menschliche Körper besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Er ist in diesem Moment der leitende Gegenstand.
Die Folgen sind starke bis tödliche Verbrennungen. Überlebende leiden oft ein Leben lang an den Verletzungen.
Die Bundespolizei warnt insbesondere Kinder und Jugendliche:
Werft auf keinen Fall Gegenstände in die Bahnoberleitung! Wenn Ihr mit einem Stock oder einem Draht von einer Brücke oder vom Boden aus die Bahnoberleitung zu berühren versucht, jagen 15.000 Volt durch Euren Körper. Dies passiert auch, wenn Ihr Wasser und Getränke auf die Oberleitung kippt oder auf die Oberleitung uriniert.
Gegenstände und Flüssigkeiten verringern den Sicherheitsabstand zur Bahnoberleitung, leiten den Strom und können so die tödliche Stromspannung direkt in den Körper übertragen.
Lasst in der Nähe von Oberleitungen keine Drachen steigen!
Mehr zu dem Thema findet sich auf der Homepage der Bundespolizei unter www.bundespolizei.de/sicher-auf-bahnanlagen