Nach wie vor sind die genauen Umstände, die zum tragischen Personenunfall einer 17-Jährigen am Morgen des 19. April am S-Bahnhaltepunkt Neugilching führten, nicht abschließend geklärt. Die Ärzte kämpfen darum, dass sie den schwer verletzten Fuß behalten kann.
Die Zeugenaufrufe der Münchner Bundespolizei führten zu ersten Erkenntnissen aus der Unfallnacht, nachdem sich etliche Zeugen gemeldet hatten. So befand sich die 17-Jährige, die von einer S-Bahn schwer verletzt wurde, zuvor auf einer Feier, auf der sie auch Alkohol konsumiert hatte. Blutalkoholwerte liegen noch nicht vor.
Von Mitfeiernden war sie kurz nach Mitternacht zur S-Bahnstation Weßling gebracht worden. Dort bestieg sie gegen 00:17 Uhr die S-Bahn in Richtung Herrsching. Die Auswertung der Videoaufnahmen der S-Bahn zeigen, dass sie die S-Bahn gegen 00:21 Uhr in Neugilching verließ. Eigentlich hatte sie vor, noch eine Station weiterzufahren. Warum sie ausstieg ist unklar. Zusammen mit ihr stiegen eine Türe weiter zwei Frauen aus, nach denen die Bundespolizei als Zeuginnen gesucht hatte.
Beide, 19 Jahre alt aus Gilching, meldeten sich und gaben an, am Bahnsteig nach der 17-Jährigen gesehen zu haben. Sie hatte offensichtlich alkoholbedingte Ausfallerscheinungen gezeigt, und die ihr angebotene Hilfe dankend abgelehnt. Als die beiden den Bahnsteig verließen, lehnte die Schülerin am Boden sitzend an einer Holzwand, die zur Bahnsteigbegrenzung dient. Weitere Personen befanden sich nach aktuellem Ermittlungsstand zu diesem Zeitpunkt nicht am Bahnsteig, der nicht kameraüberwacht ist.
Was dann passierte, ist nach wie vor unklar!
Als der Triebfahrzeugführer gegen ein Uhr, bei der Einfahrt in den Haltepunkt Neugilching, eine Person im Gleis erkannte, leitete er eine Schnellbremsung ein und betätigte den Achtungspfiff. Darauf erfolgte keinerlei Reaktion von der im Gleis liegenden Person. Die S-Bahn überrollte die 17-Jährige und fügte ihr schwere Verletzungen am linken Bein zu.
Nach dem Transport ins Krankenhaus wurde die Schülerin mittlerweile mehrfach operiert und die Ärzte kämpfen darum, dass sie ihren schwerlädierten Fuß behalten kann. Die Operationen am Bein sind nach Auskunft der Ärzte gut verlaufen, allerdings wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen, ob der Fuß zu retten sein wird. Zudem werden noch weitere Operationen folgen.
Da sich die Verunfallte, die derzeit noch unter erheblichem Medikamenten- wie Narkoseeinfluss steht, an nichts erinnert, scheint fraglich, ob sich die genauen Umstände, wie sie ins Gleis kam, jemals klären lassen. Ein Fremdverschulden ist nach jetzigem Ermittlungsstand auszuschließen!
Die Münchner Bundespolizei bedankt sich bei allen Zeugen, die sich gemeldet und schnellstmöglich zur Verfügung gestellt haben. Ebenso bei den Medien, deren vor allem auch örtliche Berichterstattung dazu geführt hat, dass sich insbesondere die beiden gesuchten Frauen wiedererkannt und sofort bei der Bundespolizei in München gemeldet hatten.