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NÄCHSTER SKANDAL BEI DER ARD – Berichterstattung teilweise verhindert

Deutschland - Kiel

Die neueste Enthüllung: Beim NDR beklagen mehrere Mitarbeiter, dass eine freie Berichterstattung teilweise nicht möglich sei. Das berichtet „Business Insider“ (gehört zu Axel Springer) unter Berufung auf vertrauliche Untersuchungsberichte.

Demnach sollen sich in den vergangenen zwei Jahren insgesamt neun NDR-Mitarbeiter aus dem Rundfunkhaus in Kiel an den Redaktionsausschuss des Senders gewandt haben. Das Gremium dient als interne Anlaufstelle für Beschwerden, ist mit mehr als 20 Journalisten besetzt.

„Berichterstattung teilweise verhindert“

Die Vorwürfe, die die Mitarbeiter erheben, wiegen schwer. Die „Berichterstattung werde teilweise verhindert und kritische Informationen heruntergespielt“, heißt es da etwa. Oder: „Autoren würden abgezogen und Beiträge in den Abnahmen massiv verändert.“ Es herrsche ein „Klima der Angst“.

Auch von einem „politischen Filter“ ist bei den Beschwerden die Rede. Führungskräfte würden teils wie „Pressesprecher der Ministerien“ agieren, indem sie kritischen Themen frühzeitig die Relevanz absprächen.

„Es werde teilweise nicht vom Ministerpräsidenten Daniel Günther oder seinem Stellvertreter Heiner Garg, sondern von ,Daniel’ oder ,Heiner’ gesprochen“, zitiert der „Business Insider“ aus einem der Berichte. Bedeutet: Ging es um den Ministerpräsidenten, stand die Redaktion bei kritischer Berichterstattung offenbar auf der Bremse.

Der NDR reagierte mit einer Stellungnahme auf die Enthüllungen. Darin heißt es: „Den Vorwurf, es gäbe einen ,politischen Filter’ im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein, weist der NDR zurück. Die Berichterstattung ist unvoreingenommen und unabhängig.“

Gleichwohl wurden die Mitarbeiter des NDR in Kiel kurz nach der Presseanfrage von „Business Insider“ zu einem „zwanglosen Austausch“ am kommenden Freitag eingeladen.

„Sicher sind viele von Euch ähnlich fassungslos wie ich über die Nachrichten rund um die Führung des RBB“, hieß es in der Nachricht des Direktors des Kieler Rundfunkhauses, Volker Thormählen. „Der öffentliche Fokus richtet sich aber eben nicht nur auf den RBB. Im NDR merken wir das an einer wahren Flut von Presseanfragen.“

Raffke-Skandal beim RBB

Beim RBB hatte es in den vergangenen Wochen heftige Turbulenzen gegeben, unter anderem wegen Vetternwirtschaft und Verschwendung von Rundfunkgebühren war Intendantin Patricia Schlesinger (61) zurückgetreten.

Sie war zuvor auch ARD-Vorsitzende, diesen Posten hatte sie bereits einige Tage zuvor abgegeben.

Angesichts der Anschuldigungen gegen die Sender-Spitze geriet auch die Arbeit der Aufsichtsgremien in die Kritik – weil sie nicht eingeschritten waren. Nach dem Schlesinger-Rücktritt hatte Wolf-Dieter Wolf (78) als Vorsitzender des RBB-Verwaltungsrats sein Amt niedergelegt, vor anderthalb Wochen zog sich Friederike von Kirchbach (67) als Vorsitzende des Rundfunkrates zurück.

Inzwischen ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft gegen Ex-Intendantin Schlesinger. Ihr folgte als geschäftsführender Intendant Hagen Brandstätter (63), der Verwaltungsdirektor des Senders.

 

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