Sachstand zum Neubau der Pfaffendorfer Brücke im Stadtrat
Dr. Kai Mifka, der Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Koblenz, stellte zu Beginn der heutigen Stadtratssitzung den Sachstand zum Neubau der Pfaffendorfer Brücke vor.
Zunächst machte er nochmals deutlich, wie dringend der Neubau der Brücke ist. So wurden aktuell zusätzliche Baumaßnahmen an der alten Brücke auf der Koblenzer Seite in Auftrag gegeben, damit diese noch sicher bis zur Inbetriebnahme des Neubaus genutzt werden kann.
Der Neubau der Pfaffendorfer Brücke umfasst, wenn man die Parallellage der Brücke hinzurechnet, insgesamt 17 Bauwerke, denn neben der Flussbrücke werden auch die Zufahrtsrampen, diverse Kanalbauten sowie Straßen und Bushaltestellen gebaut. Parallel zum Bau der Pfaffendorfer Brücke soll zudem als eigenständige aber in das Baukonzept eingebundene Maßnahme die Brücke über die Neustadt erneuert werden.
Die Ausschreibung der Bauleistungen, die mehr als 2.000 Seiten umfassen, wird derzeit abschließend bearbeitet und geprüft. Mifka rechnet damit, dass die Ausschreibung im europaweiten Ausschreibungsblatt im Januar 2022 erscheinen wird. Die Baufirmen benötigen dann rund vier Monate Zeit, die Leistungen zu kalkulieren. Die Submission könnte Mitte Mai erfolgen, so dass der Stadtrat im optimalen Fall im Juli 2022 die Aufträge vergeben könnte.
Mit einem symbolischen Spatenstich könnte im September 2022 der Neubau begonnen werden. Der Bau der Flussbrücke wird etwa zwei Jahre dauern. Der Abriss der alten Brücke benötigt rund ein Jahr. Die neue Brücke wird anschließend an den Ort der alten verschoben, wobei die Vorbereitungen dafür auch etwa ein Jahr beanspruchen. Der Verschub selbst wird etwa sechs Wochen dauern. Somit wird die Gesamtbauzeit mit etwa 5 Jahre kalkuliert, wobei diese Angabe aufgrund der vielen ineinandergreifenden Einzelmaßnahmen noch variieren kann.
Die Baukosten werden rund 137,4 Mio. Euro betragen. Die bisherigen Kostenschätzungen mussten nach oben korrigiert werden, weil einerseits die Baukosten insgesamt deutlich gestiegen sind und durch die vertiefte Planung bis zur Ausschreibung weitere Leistungen ermittelt wurden. Mit einem Vergleich der Stahlpreise von 2020 und 2021 machte der Tiefbauamtsleiter deutlich, dass 700 Euro pro Tonne Stahl mehr zu entrichten sind. Für die neue Brücke werden insgesamt ca. 8.900 t Bau- und Betonstahl benötigt, was rein rechnerisch eine Preissteigerung allein hier von mehr als 6 Mio. Euro ergibt.
Die Verkehrsführung für den motorisierten Verkehr wird sich mit Inbetriebnahme der neuen Brücke, die dann ja noch nördlich der alten Brücke steht, etwas verändern. Es ist geplant, dass der Verkehr dann immer dreispurig geführt wird. Vormittags stehen stadteinwärts 2 Spuren und nachmittags 2 Spuren stadtauswärts zur Verfügung. Der Fuß- und Radverkehr ist immer gewährleistet. In der Zeit des Querverschubs ist die Brücke dann für alles Verkehrsarten gesperrt.