Neuer Stand im Angriff auf Bürgermeisterin – Tochter verdächtigt
In Herdecke (NRW) haben Ermittler neue Hinweise im Fall des brutalen Angriffs auf Bürgermeisterin Iris Stalzer (57, SPD) gewonnen.
Nach aktuellen Erkenntnissen fanden Spurensicherungsteams ein Küchenmesser sowie ein weiteres Messer im Kinderzimmer ihres
Adoptivsohns (15). Gleichzeitig entdeckte man blutverschmierte Kleidungsstücke im Rucksack des Jugendlichen, die höchstwahrscheinlich
der 17-jährigen Adoptivtochter zuzuordnen sind.
Blutspuren teilweise entfernt – Spurensicherung deckt sie wieder auf
Die Polizei stellte fest, dass vor Eintreffen der Rettungskräfte größere Blutspuren am Tatort offenbar beseitigt wurden.
Dank technischer Verfahren konnten diese Spuren wieder sichtbar gemacht werden. Nach aktuellen Ermittlungen saß die verletzte Bürgermeisterin möglicherweise blutend im Haus, während jemand versuchte, Spuren zu entfernen.
13 Messerstiche – Zustand stabilisiert
Nach Medienberichten erlitt Iris Stalzer insgesamt 13 Stichverletzungen, überwiegend am Oberkörper, darunter auch Lungenverletzungen.
Zusätzlich wurde sie durch stumpfe Gewalt am Kopf verletzt. Der zuständige Staatsanwalt erklärte, ihr Zustand habe sich stabilisiert.
Polizeidirektorin Ursula Schönberg bestätigte später: „Frau Stalzer ist nicht mehr in Lebensgefahr und auf dem Weg der Besserung.“
Familiäres Umfeld im Fokus der Ermittlungen
Alle Indizien sprechen dafür, dass der Angriff im privaten Umfeld der Politikerin geschah.
Zum Tatzeitpunkt befanden sich ihre beiden Adoptivkinder im Haus. Die 17-jährige Tochter steht inzwischen im Verdacht, den Angriff verübt zu haben; Stalzer belastete sie bei einer Befragung im Krankenhaus.
Der Tatort wurde nach Angaben der Mordkommission im Keller des Hauses lokalisiert.
Frühere Konflikte bekannt
Medien berichten über bereits vergangene Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Tochter, auch mit einem Messer. Auch zu Spannungen mit dem Sohn soll es häufiger gekommen sein. Am Tag nach der Tat bewachten Einsatzkräfte weiterhin das Wohnhaus der Bürgermeisterin.
Keine politischen Motive erkennbar – Verfahren als gefährliche Körperverletzung
Staatsanwaltschaft und Polizei geben an, bislang keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gefunden zu haben. Stattdessen untersuchen sie einen familiären Hintergrund.
Das Verfahren wird derzeit als gefährliche Körperverletzung geführt – ein Haftbefehl wurde bislang nicht
beantragt.
Beide Adoptivkinder sollen im Laufe des Tages aus Polizeigewahrsam entlassen und dem Jugendamt übergeben
werden.
Weiterer Verlauf
Die Ermittlungen dauern an. Spurensicherung, Vernehmungen und Begutachtungen stehen im Fokus. Für Klarheit über Motiv und Tathergang bleibt abzuwarten, welche Beweise sich sichern lassen.
