Zoff um Löwen-Babys im Kölner Zoo: Tierschützer fordern sofortigen Zuchtstopp
Im Kölner Zoo sorgt die Geburt mehrerer Löwen-Babys derzeit für heftige Kritik. Tierschützer schlagen Alarm und fordern einen sofortigen Stopp der Zucht. Besonders die Organisation Peta wirft dem Zoo vor, das Wohl der Tiere dem Besucherinteresse unterzuordnen. Dadurch entwickelt sich eine emotionale Debatte, die weit über Köln hinaus Aufmerksamkeit erhält.
Auslöser des Streits ist die erneute Geburt von drei Asiatischen Löwenbabys. Bereits zuvor hatte dieselbe Löwin innerhalb kurzer Zeit mehrfach Nachwuchs bekommen. Gleichzeitig kam es im Sommer zu einem dramatischen Vorfall, bei dem zwei Jungtiere eingeschläfert wurden, nachdem ihre Mutter sie nicht angenommen hatte. Dieser Schritt löste massive Empörung aus und brachte die Zuchtpraxis des Zoos erneut in den Fokus.
Tierschützer kritisieren wiederholte Zucht
Peta spricht von einer unverantwortlichen Zuchtstrategie und fordert, die Haltung und Vermehrung von Löwen im Zoo grundsätzlich zu beenden. Nach Ansicht der Tierschutzorganisation dient die Zucht weniger dem Artenschutz, sondern vielmehr der Attraktivität für Besucher. Zudem warnen die Aktivisten vor genetischen Problemen, da die Asiatischen Löwen weltweit nur aus einer sehr kleinen Ursprungsgruppe stammen.
Gerade deshalb sei jede weitere Zucht mit hohen Risiken verbunden. Peta argumentiert, dass Zoos keinen geeigneten Lebensraum für Großkatzen bieten könnten, da Löwen in freier Wildbahn enorme Reviere benötigen. Die Organisation fordert stattdessen Investitionen in Schutzgebiete vor Ort.
Zoo verteidigt Vorgehen
Der Kölner Zoo weist die Vorwürfe entschieden zurück. Nach Angaben der Zooleitung erfolgte die Einschläferung der Jungtiere aus tierschutzrechtlichen Gründen. Eine Handaufzucht habe man bewusst ausgeschlossen, da diese langfristig zu Verhaltensproblemen führen könne. Außerdem betont der Zoo, dass die aktuelle Löwenmutter ihre Jungtiere gut versorge und diese sich in einem stabilen Zustand befänden.
Der Zoo verweist zudem auf seine Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen. Diese Programme sollen langfristig dazu beitragen, das Überleben bedrohter Tierarten zu sichern. Dennoch bleibt die Kritik bestehen, da viele Beobachter Zweifel an der tatsächlichen Wirksamkeit solcher Programme äußern.
Öffentliche Debatte gewinnt an Schärfe
Der Streit um die Löwen-Babys zeigt erneut, wie kontrovers das Thema Zootierhaltung diskutiert wird. Während Befürworter auf Bildungsauftrag und Artenschutz verweisen, rücken Gegner zunehmend das individuelle Tierwohl in den Mittelpunkt. Auch ähnliche Debatten tauchen regelmäßig in der Berichterstattung auf, etwa im Bereich aktueller Nachrichten oder bei überregionalen Themen aus Deutschland.
Ob der öffentliche Druck langfristig zu einem Umdenken führt, bleibt offen. Fest steht jedoch, dass der Kölner Zoo und andere Einrichtungen sich künftig verstärkt mit ethischen Fragen rund um Tierhaltung und Zucht auseinandersetzen müssen.
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