Ehemaliger Pfarrer wegen schweren sexuellen Missbrauchs ohne Kรถrperkontakt verurteilt
Das Landgericht Fulda hat einen ehemaligen katholischen Pfarrer wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs ohne Kรถrperkontakt zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. Die Anzahl der Taten und deren Schwere fรผhrten zu dieser Strafe, erklรคrte das Gericht.
68 Fรคlle des Kindesmissbrauchs: Gericht spricht Angeklagten schuldig
Im Urteil gegen den 43-jรคhrigen Angeklagten erklรคrte der Sprecher des Gerichts, Dominik Dute, dass die Verurteilung auf 68 Anklagepunkten basiere. Besonders schwer wiege der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern in kinderpornografischer Absicht. Diese Taten erfolgten ohne direkten Kรถrperkontakt, dennoch sah das Gericht darin eine erhebliche Verletzung der Rechte der betroffenen Kinder.
Kindesmissbrauch รผber Videochat und Speicherung von Material
Das Gericht stellte fest, dass der Mann รผber eine Videochat-Plattform kinderpornografisches Material besaร und verbreitete. In mehreren Fรคllen zeigte er kinderpornografische Inhalte im Chatverlauf und forderte Minderjรคhrige zu sexuellen Handlungen auf. Einige der Kinder, die in den Chats auftauchten, waren klar als minderjรคhrig zu erkennen. Der Angeklagte speicherte das dabei entstandene Videomaterial auf seinem Computer.
Generalstaatsanwaltschaft mit Urteil zufrieden
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt begrรผรte das Urteil des Landgerichts Fulda. Leitender Staatsanwalt Benjamin Krause betonte, dass das Urteil ein wichtiges Signal sende. Es verdeutliche, dass auch sexueller Missbrauch ohne physischen Kontakt schwer geahndet werde. Das Gericht setzt damit ein Zeichen, dass Kinder auch im digitalen Raum geschรผtzt werden mรผssen und jede Form von Missbrauch strafrechtliche Konsequenzen hat.
Unterschiedliche Forderungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung
Die Staatsanwaltschaft hatte ursprรผnglich eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren gefordert. Die Verteidigung hingegen plรคdierte auf maximal zwei Jahre Haft, die zur Bewรคhrung ausgesetzt werden sollte. Der Verteidiger des Angeklagten hat angekรผndigt, gegen das Urteil Revision einzulegen.
Urteil zeigt Bedeutung des Schutzes im digitalen Raum
Das Urteil hebt die Bedeutung des Kinderschutzes auch im digitalen Raum hervor. Kinder sind im Internet zunehmend gefรคhrdet, und der Missbrauch ohne direkten Kรถrperkontakt bleibt ein ernstes Vergehen.
Das Landgericht Fulda sendet mit dieser Verurteilung ein deutliches Signal gegen die Nutzung digitaler Plattformen fรผr Kindesmissbrauch und stellt klar, dass Tรคter auch ohne physischen Kontakt hart bestraft werden.
