Dortmund (ots)
Einsatzkrรคfte der Polizei Dortmund haben in den spรคten Abendstunden des 18.12.2020 Farbschmierereien mit rechtsextremistischem Bezug in der Emscherstraรe in Dortmund-Dorstfeld festgestellt. Die Reaktion der Polizei und der Stadt Dortmund erfolgte prompt: Es wurde Strafanzeige wegen Sachbeschรคdigung erstattet, die Sonderkommission “Rechts” der Polizei ermittelt und die Schmierereien sind bereits heute durch eine Fachfirma im Auftrag der Stadt Dortmund beseitigt worden.
Am Freitag Abend, gegen 23.15 Uhr, fielen die Farbschmierereien einer Streifenwagenbesatzung der Polizeiinspektion 2 auf, die unmittelbar ein Strafverfahren einleitete. Bereits in den heutigen frรผhen Morgenstunden (19.12.2020) begannen die Abstimmungen zwischen Polizei und Stadt Dortmund zur Beseitigung dieser Schmierereien. Noch am Samstag konnte eine Spezialfirma den extremistischen Schmutz beseitigen und den alten Zustand an den Wรคnden der Emscherstraรe wieder herstellen.
Im September 2019 sprรผhten Graffitti-Kรผnstler den Schriftzug “Our Colors are beautiful” รผber Nazi-Kiez-Schmierereien und setzten damals mit einem Kunstwerk ein klares Zeichen fรผr Vielfalt, Toleranz und Demokratie anstelle rassistischer und extremistischer Hetze.
Diese gemeinsame Aktion von Stadt, engagierten Bรผrgerinnen und Bรผrgern und der Polizei machte deutlich, dass Dortmund eine weltoffene Stadt ist und bei uns kein Platz fรผr Rechtsextremisten ist. Die Initiatoren waren sich damals auch einig, dass dieser Schriftzug erhalten bleiben muss und bei erneuten Schmierereien auch direkt reagiert werden soll.
Der Dortmunder Polizeiprรคsident Gregor Lange erklรคrt heute mit aller Entschlossenheit: “Die Dortmunder Polizei wird weder in der Emscherstraรe noch an anderer Stelle zulassen, dass Menschen durch Rechtsextremisten eingeschรผchtert oder verรคngstigt werden. National befreite Zonen oder “Nazi-Kieze” lassen wir in Dortmund nicht zu. Daher war es uns wichtig, die Farbschmierereien gemeinsam mit der Initiative der Stadt Dortmund direkt wieder entfernen zu lassen.”
Bestรคtigt sieht sich Gregor Lange in seiner Absicht, in Dortmund-Dorstfeld eine Videobeobachtung mit dem Ziel zu errichten, genau dieses beschriebene Klima der Angst und Einschรผchterung durch Rechtsextremisten zu unterbinden. Gegen diese Planungen hatten Extremisten Klage eingereicht und das Verwaltungsgericht hatte das Vorhaben in einem Eilverfahren zunรคchst gestoppt. Begrรผndung: Der betroffene Bereich, auch in der Emscherstraรe sei kein Kriminalitรคtsschwerpunkt, so die Ausfรผhrung der Richter.
Der Dortmunder Polizeiprรคsident erklรคrt: “Wir werden auch die Sachbeschรคdigung vom gestrigen Abend in das Hauptsacheverfahren zur Videobeobachtung in Dorstfeld beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen einbringen. Die Schmierereien zeigen erneut, dass Rechtsextremisten an einer national befreiten Zone festhalten wollen; und das mit nur einem Ziel: Anders Denkende einzuschรผchtern! Und das lassen wir als Dortmunder Polizei nicht zu!”
Zur Dortmunder Rechten Szene ergรคnzt der Dortmunder Polizeiprรคsident: “Diese spontane, kopflose Aktion zeigt, wie verzweifelt die rechtsextremistische Szene in Dortmund versucht, unรผbersehbare bestehende Auflรถsungstendenzen mit vermeintlich publikumswirksamen Aktionen zu รผberdecken.”
