Am Donnerstagnachmittag, 30.06.2022, konnten nach einem Hinweis insgesamt acht Hunde, darunter zwei Welpen, aus einer Wohnung gerettet und dem Tierschutz รผbergeben werden. Die Tiere wurden nicht artgerecht gehalten, waren auf engem Raum eingesperrt und befanden sich teilweise in einem kritischen gesundheitlichen Zustand. Die Polizei brachte die beiden Welpen umgehend mit Blaulicht und Martinshorn zur medizinischen Versorgung in eine Tierklinik.
Gegen 15.30 Uhr teilte eine aufmerksame Zeugin dem 3. Polizeirevier Lรผbeck mit, dass sich in einem Mehrfamilienhaus in der Marlistraรe ca. sechs bis acht Hunde unbeaufsichtigt in einer Dachgeschosswohnung befinden wรผrden. Der 38-jรคhrige Hundebesitzer, der polizeilich bereits wegen mutmaรlichen Welpenhandels bekannt war, habe sich zudem mรถglicherweise fรผr lรคngere Zeit aus der Wohnung entfernt.
Eine Streifenwagenbesatzung des 3. Polizeirevieres Lรผbeck suchte den Einsatzort auf, wo die Beamten Hundegebell aus der einzigen Wohnung im Dachgeschoss wahrnehmen konnten. Sie nahmen Kontakt mit einem im selben Haus wohnenden Verwandten des Hundebesitzers auf und konnten mit diesem schlieรlich am Telefon sprechen. Der 38-Jรคhrige war zunรคchst nicht mit dem beabsichtigen Betreten seiner Wohnung einverstanden und schickte stattdessen seinen Anwalt zum Einsatzort.
Da zu diesem Zeitpunkt eine Tierwohlgefรคhrdung wahrscheinlich war, wurden zwischenzeitlich auch eine Vertreterin des Tierschutzes Lรผbeck und eine Amtstierรคrztin vom zustรคndigen Veterinรคramt verstรคndigt. Nachdem beide an der Wohnung eingetroffen waren, erklรคrte sich der Hundebesitzer nach Rรผcksprache mit seinem Rechtsanwalt mit dem Betreten der Wohnung einverstanden.
Nach dem รffnen einer weiteren Tรผr versuchten bereits einige Hunde aus der Wohnung zu flรผchten. In einem weiteren, ca. 10 qm groรen Raum, der durch ein Gitter auf etwa die Hรคlfte verkleinert war, befanden sich weitere Hunde. Die in diesem Raum aufgestellten Futternรคpfe waren leer und es stand nicht ausreichend Wasser fรผr die Tiere zur Verfรผgung, auรerdem war das Dachfenster des Raumes bei sommerlichen Auรentemperaturen nur einen Spalt breit geรถffnet. In dem Raum und dem Flur davor befanden sich an vielen Stellen Fรคkalien auf dem Boden und auch das Fell einiger Hunde war damit verschmutzt.
War dieser Zustand nicht schon erschreckend genug, nahmen die Anwesenden in dem Raum noch ein leises Winseln war. Im Bereich eines Schranks wurde ein ca. 20 cm groรes Loch in der Wand entdeckt, aus dem wenige Augenblicke spรคter zwei verรคngstigte Welpen und ein ausgewachsenes Tier, vermutlich Spitz oder Spitzmischling, herauskamen.
Aufgrund der Gesamtsituation wurden alle Tiere auf Anordnung der Amtstierรคrztin aus der Wohnung geholt und dem Tierschutz รผbergeben, der die Hunde anschlieรend im Tierheim Lรผbeck unterbrachte.
Der gesundheitliche Zustand der beiden Welpen war jedoch derart kritisch, dass sie im Streifenwagen direkt vom Einsatzort mit Einsatzfahrt in die Tierklink in Lรผbeck transportiert wurden, wo sie umgehend medizinisch versorgt wurden.
Gegen den Hundebesitzer wird nun von Seiten des Veterinรคramtes Anzeige erstattet.
