Polizei zieht nach Anschlag von Magdeburg “alles in Betracht”
ANSCHLAG - MAGEBURG - VIDEO
Anschlag in Magdeburg
Auch am Morgen nach dem Anschlag von Magdeburg ist noch vieles unklar. “Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat”, so die Polizei. Die Behörden gehen allerdings von einem Einzeltäter aus.
Kanzler Scholz will heute vor Ort die Lage bewerten, am Abend gibt es eine Gedenkfeier.
Nach der Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit zwei Toten und Dutzenden Verletzten am Freitagabend sind weiterhin viele Fragen offen – allen voran nach den Motiven des festgenommenen Tatverdächtigen. “Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht”, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Weiterhin gehen die Ermittlungsbehörden von einem Einzeltäter aus. Hinweise, nach denen ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt, teilte die Polizei auf X mit. “Aktuell haben wir keine Hinweise auf Mittäter”, sagte eine Sprecherin. Es würden unter anderem Durchsuchungen durchgeführt. Die Sprecherin sagte am Morgen weiter, es laufe eine Durchsuchung in Bernburg. Details nannte sie nicht.
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Der Tatverdächtige wurde offiziellen Angaben aus der Nacht nach verhört. Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. Er sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff noch am Abend. Nach bisherigen Erkenntnissen sei er den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der Mann war mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Die Fahrt auf dem Gelände erstreckte sich auf über 400 Meter. Stadtsprecher Michael Reif sprach von einem “Anschlag”.