Andernach โ Kriminalitรคtsentwicklung im รberblick: Hohe Aufklรคrungsquoten und Rรผckgรคnge bei schweren Delikten
Die Polizeiinspektion Andernach ist fรผr die Sicherheit von rund 85.000 Bรผrgerinnen und Bรผrgern in der Stadt Andernach, der Verbandsgemeinden Weiรenthurm und Pellenz zustรคndig. Die Polizei verรถffentlicht die Daten der polizeilichen Kriminalstatistik aus dem jeweils vorherigen Kalenderjahr, welche ein objektives Bild der Sicherheitslage im Zustรคndigkeitsbereich zeichnen sollen.
Das Polizeiprรคsidium Koblenz verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 66.082 Straftaten in der polizeilichen Kriminalstatistik.
Hiervon wurden 4.397 Straftaten im Zustรคndigkeitsbereich der Polizeiinspektion Andernach registriert, was einer leichten Steigerung von 7,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Aufklรคrungsquote
von 61,3 % liegt hierbei auf dem Niveau der Aufklรคrungsquote des Polizeiprรคsidiums Koblenz von 63,7 %.
Andernach bleibt sicher – Hรคufigkeitszahl unter dem Landesdurchschnitt
Zur Bewertung der Sicherheit in einem geografischen Bereich wird oftmals die sog. “Hรคufigkeitszahl” genutzt. Diese spiegelt die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner wider. Die Hรคufigkeitszahl im Zustรคndigkeitsbereich der Polizeiinspektion Andernach liegt bei 5.173 und befindet sich somit unter dem rheinland-pfรคlzischen Landesdurchschnitt von 5.803 Fรคllen.
Im Jahr 2024 wurden 2040 Tatverdรคchtige erfasst. Hiervon waren 1592 Tatverdรคchtige mรคnnlich und
448 weiblich. 1209 Personen wurden Opfer einer Straftat. Dabei waren 527 weiblich und 682 mรคnnlich. Davon waren 212 Personen Kinder oder Jugendliche.
Gestiegene Zahlen bei einfachen Kรถrperverletzungen, sinkende Zahlen bei Raubdelikten
Im Jahr 2024 wurden 924 Taten in Zusammenhang mit Rohheitsdelikten erfasst, was einen Zuwachs von 79 Taten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Insbesondere bei Kรถrperverletzungsdelikten war eine leichte Steigerung um 5,9 % zu verzeichnen. Allerdings blieben die sog. “gefรคhrlichen Kรถrperverletzungsdelikte”, die beispielsweise mit mehreren Beteiligten oder unter Nutzung von Tatwerkzeugen begangen werden, auf einem annรคhernd gleichen Niveau (126 Taten in 2023 und 131 in 2024).
Die Zahl der sog. “einfachen Kรถrperverletzungen” stieg dabei um 35 Fรคlle. Es wurden 20 Raubdelikte erfasst und damit fรผnf weniger als im Vorjahr.
Fรผr den Bereich der Rohheitsdelikte liegt die Aufklรคrungsquote bei hohen 88,7 %.
Darรผber hinaus wurden 135 Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung registriert. Dies entspricht dem Niveau des Vorjahres.
Der Groรteil der Delikte in diesem Bereich (knapp 55%) umfasst das Verbreiten pornografischer Inhalte, insbesondere รผber Social-Media-Plattformen und รคhnlichen digitalen Medien. Die Aufklรคrungsquote liegt hier bei sehr hohen 90,4 %.
Weniger Wohnungseinbrรผche und Taschendiebstรคhle
In Bezug auf die allgemeinen Diebstahlsdelikte konnte eine leichte Steigerung von 719 auf 749 Fรคlle festgestellt werden (+4,17 %).
Hierbei wurden in 2024 14% weniger Wohnungseinbruchsdiebstรคhle und Tageswohnungseinbrรผche verzeichnet. Darรผber hinaus fiel die Anzahl der Fรคlle der Taschendiebstรคhle um 38,6 %. Sie sind somit
auf einem erfreulich niedrigen Niveau.
Im Bereich der Diebstรคhle an oder aus Kraftfahrzeugen wurde eine Steigerung von 149 Taten in 2023
auf 218 Taten in 2024 verzeichnet.
In Bezug auf Vermรถgens- und Fรคlschungsdelikte wurden 625 Taten erfasst und somit 24 mehr (+3,8 %) als im Jahr 2023. Die Aufklรคrungsquote liegt hier 58,7 %. Ein Groรteil der Taten ist weiterhin auf die
Waren- und Warenkreditbetrรผge zurรผckzufรผhren, wobei dort ein genereller Rรผckgang um 12,3 % zu verzeichnen ist.
Rรผckgang der Straftaten im Betรคubungsmittelbereich
2024 war ein Rรผckgang der Straftaten im Zusammenhang mit Cannabisprodukten von 159 Taten auf
52 Taten (-67,3 %) zu verzeichnen. Allerdings ist im Bereich der sogenannten Legal Highs ein Anstieg der Fallzahlen von 35 auf 76 Fรคlle zu verzeichnen. Dieser Anstieg dรผrfte auf intensivere polizeiliche Kontrollen zurรผckzufรผhren sein.
Trotz leicht gestiegener Fallzahlen ist die Straftatenbelastung im Zustรคndigkeitsbereich nach wie vor geringer als im Landesdurchschnitt. Die hohen bis sehr hohen Aufklรคrungsquoten und die damit verbundenen Ermittlungserfolge sind Ausdruck der professionellen Polizeiarbeit. Die Polizei Andernach nimmt die leichten Anstiege zum Anlass, kรผnftig auch kriminalprรคventive Maรnahmen weiter zu forcieren, beispielsweise im Bereich der Seniorenprรคvention und der jugendtypischen Delikte.

