Polizeischule verbummelt 90 Schusswaffen
Aschersleben: Polizeischule in Sachsen-Anhalt verliert 90 Schusswaffen
Aschersleben (Sachsen-Anhalt) – Kopfhörer und Geldbörsen gehen leicht verloren. Aber 90 Schusswaffen verschwinden lassen? Das ist eine andere Liga. Bei einer unangemeldeten Kontrolle der Polizei-Fachhochschule Aschersleben wurde ein gravierender Mangel in der Waffenverwaltung entdeckt. Die “Mitteldeutsche Zeitung” (MZ) berichtet über einen internen Bericht des Hochschulrektors Thorsten Führing an das Landeskriminalamt (LKA).
Zwei Mitarbeiter des Landesrechnungshofs entdecken Fehlbestand
Die Entdeckung machten zwei Mitarbeiter des Landesrechnungshofs. In den Akten sind 90 Waffen, darunter Pistolen, Revolver und Schnellfeuergewehre, aufgelistet. Vor Ort sind sie jedoch nicht auffindbar. Frank Düsekow, Sprecher des Rechnungshofs, erklärte der MZ: „Da es sich sowohl um schussfähige als auch um nicht schussfähige Waffen handelt, stellt dies ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.“
Herkunft der verschwundenen Waffen
Die fehlenden Schusswaffen sollten als Lehr- und Anschauungsmaterial dienen. Sie stammen aus Lieferungen des LKA aus den Jahren 1997 und 1999. Wann sie genau verschwunden sind und wohin sie verschwunden sind, ist völlig unklar.
Polizei-Hochschule startet umfassende Suche
Die Suche nach den Waffen läuft auf Hochtouren. Die Polizei-Hochschule kontaktierte bereits ehemalige Mitarbeiter, die für die Verwahrung der Waffen zuständig waren. Polizisten und Auszubildende durchforsten parallel dazu Akten und Übergabeprotokolle, um den Verbleib zu rekonstruieren. Besonders brisant: Ein Beamter, der jahrelang für die Waffen zuständig war, wurde später wegen Munitionsdiebstahls verurteilt.
Rechnungshof fordert lückenlose Aufklärung
Der Rechnungshof forderte das Innenministerium auf, den Vorfall lückenlos aufzuklären. Im Landtag wurde inzwischen eine Sondersitzung des Innenausschusses gefordert.
Fazit: Ein Vorfall mit weitreichenden Konsequenzen
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitsstandards an der Polizei-Fachhochschule Aschersleben. Die Ermittlungen dauern an, und die Verantwortlichen stehen unter erheblichem Druck, die verschwundenen Waffen wiederzufinden. Sicherheitslücken dieser Art sind nicht nur peinlich, sondern stellen auch ein erhebliches Risiko dar.