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Polizeiwarnung – Es könnte Tote geben

Köln - 1.FC - Fussball

Dringende Polizei-Warnung an Fußball-Fans

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Polizei-Gewerkschaft, Michael Mertens, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag), dass die Grenzüberschreitungen zunehmen, die Vereine sich zurückziehen und nur wenig gegen gewaltbereite Anhänger tun würden.

Die eindringliche Warnung von Mertens: „Wenn sich nicht bald etwas ändert, dann könnte es Tote geben.“

Zuletzt gab es heftige Ausschreitungen mit vielen Verletzten bei zwei internationalen Spielen von deutschen Klubs: bei Kölns 1:1 in der Conference League am 8. September und bei Frankfurts 1:0-Sieg in der Champions League bei Olympique Marseille am 13. September.

Die traurige Bilanz: In Nizza gab es insgesamt 32 Verletzte, darunter zwei Polizisten und ein Ordner. Bei der Partie in Marseille hatte sich ein Frankfurt-Fan nach einem Sturz schwer an der Wirbelsäule verletzt.

Mertens, gleichzeitig auch Landesvorsitzender von Nordrhein-Westfalen, sieht nach den Geisterspielen aufgrund der Corona-Pandemie einen „Nachholbedarf beim Austoben“ bei den gewaltbereiten Fans.

Mertens: „Das war schon beim Ende der letzten Saison so, das geht in der neuen weiter.“

Seine klare Forderung: ein lebenslanges Stadionverbot für die Täter. Mertens: „Die Vereine müssen doch selbst ein Interesse haben, dass Fußball ein Familienevent bleibt.“ Der 1. FC Köln hatte zuletzt angekündigt, überführte Hooligans aus dem Verein auszuschließen und ein Stadionverbot gegen sie zu verhängen.

Kürzlich hatte bereits Fan-Experte Michael Gabriel eine wachsende Gewaltbereitschaft festgestellt. „Das hat innerhalb der Ultragruppen unseres Erachtens noch eine größere Bedeutung, eine größere Wertigkeit bekommen“, sagte der Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte dem Deutschlandfunk.

Laut Gabriel ist die jüngste Häufung gewalttätiger Vorfälle auf internationaler Ebene besorgniserregend und in ihrer Dimension „sehr, sehr verstörend“. Es sei Glück gewesen, dass es bei den beiden Partien in Frankreich „keine Toten gegeben hat“.

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