München

Randale – Gefährlicher Eingriff – Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen

München - Notbremse - Bundespolizei

Randale – Gefährlicher Eingriff – Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen

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Am Montag (27. Mai) und Dienstag (28. Mai) kam es u. a. zu drei Einsätzen der Bundespolizei mit hoher Öffentlichkeitswirkung. In einem Fall betätigte ein 28-Jähriger am Hauptbahnhof die Türnotentriegelung einer abfahrenden Regionalbahn und wurde bei der anschließenden Schnellbremsung und dem Sturz auf dem Bahnsteig verletzt.

Eine 51-Jährige fühlte sich von einem Mitreisendem bedroht und zog in der stehenden S-Bahn am Haltepunkt Hirschgarten die Notbremse.

Ein 18-Jähriger randalierte in einem Ladengeschäft im Hauptbahnhof und warf u. a. mit Glasbierflaschen und Schokoriegeln nach Personal.

Gegen 22:15 Uhr am Montagabend (27. Mai) betätigte ein 28-jähriger Tunesier in einer vom Hauptbahnhof ausfahrenden Regionalbahn (RB 59083) die Notentriegelung. Er bemerkte im anrollenden Zug auf Gleis 24, dass er sich in der falschen Bahn befand. Dann öffnete er die Tür und sprang aus dem anfahrenden Zug auf den Bahnsteig. Dabei verletzte er sich u.a. an der Schulter, so dass er anschließend in eine Münchner Klinik transportiert werden musste. Die Regionalbahn war als sogenannte “Leerfahrt” unterwegs, sollte abgestellt werden. Der Triebfahrzeugführer leitete eine Schnellbremsung ein, setzte die Fahrt dann aber fort, da er vom Sturz des Mannes nichts bemerkt hatte.

Ein 45-Jähriger aus Neuhausen befand sich am Bahnsteig, sah den Sturz, leistete dem Nordafrikaner Erste Hilfe und verständigte den Rettungsdienst. Dank einer arabisch sprechenden Beamtin konnte der 28-Jährige, der in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, in der Klinik einvernommen und der Sachverhalt somit vollständig aufgeklärt werden.

Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Zu Betriebsbehinderungen im Bahnverkehr war es nicht gekommen.

Gegen 23:30 Uhr am Montagabend (27. Mai) randalierte ein 18-jähriger Mazedonier in einem Ladengeschäft im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofes. Der in Bad Tölz Wohnende war mit einer
41-jährigen Ladenmitarbeiterin aus Sri Lanka in Streit geraten. Er war der Ansicht, dass die Frau ihm das Rückgeld “hingeworfen” habe. Anschließend warf er mehrere Glasbierflaschen und weitere Lebensmittel, darunter ein Schokoriegel, in Richtung der 41-Jährigen – ohne sie zu treffen. Zudem bedrohte und beleidigte der mit 1,35 Promille Alkoholisierte die Frau.

Ermittlungen ergaben, dass der 18-Jährige erst am 14. Mai aus einer zweiwöchigen Untersuchungshaft wegen Diebstahls entlassen worden war.

Die Bundespolizei ermittelt gegen den 18-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung. Die Höhe des Sachschadens ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Der Nordmazedonier konnte die Wache nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft freien Fußes verlassen.

Eine 51-jährige Deutsche zog in einer am S-Bahnhaltepunkt stehenden S1 die Notbremse. Ersten Ermittlungen zufolge soll ein unbekannter Dunkelhäutiger in die S-Bahn gestiegen sein. Nachdem er sich neben die Frau aus Feldmoching gestellt hatte, fühlte diese sich bedroht. Sie konnte ihr Gefühl später jedoch nicht genauer beschreiben, so dass sich, für die den Sachverhalt aufnehmenden Beamten, kein Anfangsverdacht einer tatsächlich vorliegenden Bedrohung ergeben hatte. Erst nach einigen Minuten verließ die 51-Jährige die S-Bahn, wodurch es zu einer siebenminütigen Verspätung kam. Das Ziehen der Notbremse erfolgte im Stehen der S-Bahn, so dass es zu keiner Schnellbremsung kam und auch keine Verletzungsgefahr für Reisende bestand. Die Bundespolizei hat gegen die Frau Ermittlungen wegen des Verdachts des Missbrauchs von Nothilfeeinrichtungen eingeleitet.

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