Razzia bei Clan-Hochzeit in Königsbrunn nahe Augsburg – 339 Gäste durchsucht, 12 Festnahmen
Königsbrunn (Bayern) – Die Polizei hat bei einer mutmaßlich als Hochzeit deklarierten Clan-Feier eine groß angelegte Razzia durchgeführt: Insgesamt 339 Gäste mussten sich Kontrollen unterziehen, 12 Personen wurden vorläufig festgenommen.
Einsatz mit 280 Beamten wegen Waffenverdachts
Rund 280 Einsatzkräfte prüften die Personalien der Gäste und durchsuchten sie gezielt, da Hinweise vorlagen, dass mehrere Clan-Mitglieder Waffen oder gefährliche Gegenstände mit sich führten. Die Polizei betonte, es habe keine Gefährdung der Öffentlichkeit bestanden.
Waffen sichergestellt – gravierende Verdachtslagen
Fünf Personen wurden beim Tragen verbotener Gegenstände erwischt – darunter Messer, Reizgas und ein Totschläger. Insgesamt gab es zwölf kurzfristige Festnahmen, darunter wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Vergewaltigung. Drei Haftbefehle konnten durch Geldzahlung abgewendet werden. Alle Beschuldigten wurden im Anschluss wieder entlassen.
Hochzeit diente offenbar auch als Tribunal
Ermittlern zufolge sollte ein sogenannter „Friedensrichter“ der Familie innerfamiliäre Konflikte ohne Behördenbeteiligung klären. Es gab Daten zu früheren Fällen systematischer Selbstjustiz bei Clan-Feiern, auch mit Gewaltandrohung.
Fazit
Die Razzia bei der als Hochzeit getarnten Clan-Veranstaltung zeigt, dass Behörden potenzielle Bedrohungen ernst nehmen – insbesondere bei Hinweisen auf Waffenbesitz und Gewalt. Der Einsatz verdeutlicht die Ermittlungsstrategie gegen organisierte Clan-Strukturen im Großraum Augsburg.
Quelle: BILD.de
