Razzia – Oberbürgermeister im Visier der Ermittler: Verstrickungen in Schleuser-Skandal?
NRW - RAZZIA - SCHLEUSER
Oberbürgermeister Tim Kurzbach im Visier der Ermittler: Verstrickungen in Schleuser-Skandal?
Solingen – Ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen erschüttert Deutschland. In einer groß angelegten Razzia durchsuchten mehr als 1000 Bundespolizisten und Staatsanwälte Firmen und Wohnungen in acht Bundesländern. Dabei wurden Haftbefehle gegen eine organisierte Schleuser-Bande vollstreckt. Die Ermittler stellten 1,2 Millionen Euro in bar sicher.
Hauptverdächtige und Verbindungen
Zu den Hauptverdächtigen zählen zwei Rechtsanwälte und ein Mitarbeiter des Landkreises Düren. Auch Mitarbeiter der Stadt Solingen, darunter Oberbürgermeister Tim Kurzbach, geraten ins Visier der Ermittler. Es bestehen zahlreiche Ungereimtheiten bei der Vergabe von Aufenthaltstiteln an wohlhabende Chinesen und Araber in Solingen.
Die dreiste Masche der Schleuser
Die Schleuser-Bande schleuste wohlhabende Geschäftsleute aus China und den Arabischen Emiraten scheinbar legal nach Deutschland. Dafür zahlten die Interessenten bis zu 350.000 Euro. Mit diesen Geldern wurden mutmaßlich Scheinfirmen gegründet und Bestechungsgelder gezahlt. Im Zentrum der Ermittlungen stehen die Kölner Anwälte Claus B. (42) und Johannes D. (46). Die beiden sollen die kriminellen Geschäfte organisiert haben. Claus B. brach in der Untersuchungshaft sein Schweigen.
Verwicklungen des Oberbürgermeisters
Auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach steht unter Verdacht. Laut Ermittlungen wird der SPD-Politiker bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf als Beschuldigter geführt. Kurzbach trat öffentlich mit den Hauptverdächtigen auf. 2018 erklärte Claus B. auf einer gemeinsamen Veranstaltung: „In Solingen können wir uns auf feste Ansprechpartner und kurze Wege in der Verwaltung verlassen.“
Unterstützung der Schleuser-Bande?
Der Verdacht: Kurzbach soll die Bosse der Schleuser-Bande wohlwollend unterstützt haben. Sie beschafften ihren Kunden mit falschen Angaben Aufenthaltstitel. Zudem richten sich die Ermittlungen auf Parteispenden aus den Jahren 2019 und 2020. Knapp 20.000 Euro überwies der Seniorchef des verdächtigen Familienunternehmens E. an die Solinger SPD. Diese Spenden wurden in zwei Raten unter 10.000 Euro aufgeteilt, um die Meldepflicht zu umgehen.
Hauptakteur aus der Familie des Spenders
Der Sohn des Spenders gilt laut Staatsanwaltschaft als einer der Hauptakteure im Schleuser-Komplex. Diese Verbindungen werfen ein scharfes Licht auf die politische Landschaft in Solingen und die möglichen Verstrickungen von Amtsträgern in kriminelle Machenschaften.
Fazit
Die Ermittlungen dauern an und werfen zahlreiche Fragen auf. Wie tief sind die Verbindungen zwischen der Schleuser-Bande und der Stadtverwaltung? Welche Rolle spielte Oberbürgermeister Tim Kurzbach tatsächlich? Die Öffentlichkeit erwartet Antworten, während die Ermittler weiter nach der Wahrheit suchen.
Oberbürgermeister, Tim Kurzbach, Schleuser-Bande, Solingen, SPD, Ermittlungen, Razzia, Aufenthaltstitel, Bestechung, Parteispenden, Kriminalität.