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RKI-Chef Wieler: „Die Situation ist sehr ernst!“

Das besorgte Gesicht der Corona-Krise ist zurück: Bei einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland informierte Lothar Wieler, der Chef des Robert-Koch-Instituts, am Donnerstag die Bevölkerung über die derzeitige Virus-Entwicklung.

Und die Nachrichten die Wieler, der ernst und konzentriert wirkte, mitteilte, waren alles andere als gut. Mit einem eindringlichen Appell startete der Virologe die Konferenz:

„Es müssen sich noch mehr an die AHA-Regeln halten und mitmachen. Inzwischen ist die Situation sehr ernst geworden, das Infektionsgeschehen nimmt rasant zu. Noch haben wir die Chance, die Ausbreitung zu verlangsamen. Wir sind nicht machtlos, wir können etwas bewirken!“

Aber Wieler machte auch deutlich: Es ist mindestens fünf Minuten vor 12.

Er warnte: „Wir müssen damit rechnen, dass sich das Virus in manchen Regionen stark ausbreiten wird – und sich sogar unkontrolliert ausbreiten kann.“

Erstmals mehr als 10 000 Neuinfektionen

Anschließend wurden die aktuellen Zahlen vorgestellt. Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat es in Deutschland mehr als 10 000 Neuinfektionen mit Sars-Cov-2 gegeben.

Innerhalb von 24 Stunden haben sich 11 287 Menschen mit dem Virus angesteckt. Damit hat es insgesamt mindestens 392 049 Ansteckungen gegeben.

Die Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung stieg auf 9905 – das waren 30 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI haben sich rund 306 100 Menschen von einer Infektion erholt.

Die Zahl der aktiven Corona-Fälle beträgt damit rund 76 000.

Wieler besorgt: „Die Fallzahlen sind seit September von Woche für Woche gestiegen und sie steigen auch immer schneller.“

Wo stecken sich die meisten Menschen an?

 

Eins macht der RKI-Chef mehr als deutlich: Die meisten Ansteckungen finden mittlerweile im Privaten statt! Wieler: „Menschen stecken sich überall dort an, wo sie zusammenkommen. Und zwar dort wo sie gerne und intensiv zusammenkommen.“

Heißt: Private Feiern, Hochzeiten etc.

Wieler: „Im Privaten sind wir nahe beisammen. Deshalb stecken wir uns dort auch an. Es gibt einen Zusammenhang zwischen den Ansteckungen und privaten Feiern und Zusammenkünften mit Freunden. Und so tragen Menschen das Virus dann auch nach Hause.“

Jetzt liegt es an uns allen

Zwei von drei Menschen wissen in Deutschland, dass das Ansteckungsrisiko bei Treffen mit mehr als 10 Menschen am höchsten ist. Trotzdem finden die Zusammenkünfte aber weiterhin statt.

Der RKI-Chef machte deutlich: Jetzt liegts an uns allen! „Wir können uns schützen mit den AHA-Regeln!“

Auch bei privaten Zusammenkünften, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann, müssten die Menschen Maske tragen.

Wieler bittet auch: Wer sich angesteckt hat, muss sofort in Quarantäne und er warnt: „Bitte nehmen Sie Symptome ernst!

 

Corona verbreitet sich, wo Menschen zusammenkommen

 

Der Experte fasst zusammen: „Corona verbreitet sich überall dort, wo Menschen zusammenkommen. Unser Ziel sind so wenig neue Infektionen wie möglich. Nur so kann unser Alltag ohne allzu große Einschränkungen weitergehen.

Noch haben wir die Chance das Virus zu verlangsamen!“

Wieler wiederholt noch einmal die AHA-Regeln und wie wichtig im Winter das Lüften in geschlossenen Räumen ist.

Seine abschließende Kampfansage:

„Wir alle sind von dieser Pandemie betroffen und wir alle können sie auch nur gemeinsam durchstehen. Und wir werden sie gemeinsam durchstehen!“

 

 

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