โEs ist ein Tabuโ
Viele Corona Intensiv Patienten mit Migrationshintergrund
Wielers Aussage lรคsst tief blicken sagt der Merkur
Aufgrund der Sprachbarrieren von einigen Menschen in Deutschland kann die Corona-Politik nicht die gesamte Bevรถlkerung erreichen.
Das zeigt sich aktuell auf den Intensivstationen.
ย Selten stand die Bundes- und Gesundheitspolitik wohl so auf dem Prรผfstand wie zur aktuellen Zeit.
Jeder einzelne Mensch in Deutschland ist von den Beschlieรungen und Vorgaben der hรถchsten Entscheidungstrรคger des Landes maรgeblich betroffen. So wird nun seit circa zwรถlf Monaten eindringlich versucht, die Menschen vor dem Coronavirus zu schรผtzen.
Lockdown, Shutdown, Lockerungen, Impfungen, Maรnahmen – all diese Themen beeinflussen den Alltag der Bรผrger.
Doch kommen sie auch รผberall an?
Wie die โBildโ jetzt aus einem Gesprรคch zwischen Prof. Lothar Wieler, dem Chef des Robert-Koch-Instituts, und einigen Chefรคrzten erfahren haben will, befinden sich viele Patienten mit Migrationshintergrund auf den Intensivstationen der Krankenhรคuser.
Sie wรผrden sich Sorgen darรผber machen, dass es aufgrund sprachlicher Barrieren zu hรถheren Ansteckungszahlenย komme. Demnach wรผrden diese Menschen nicht von der Politik erreicht werden.
Coronavirus in Deutschland: โPatienten mit Kommunikationsbarriereโ machen RKI-Chef Wieler Sorge
Durch eine telefonische Umfrage unter Chefรคrzten habe man bereits Zahlen bezรผglich dieses Themas ermittelt. โNach meiner Erhebung hatten immer รผber 90 Prozent der intubierten, schwerst kranken Patienten einen Migrationshintergrund. Wir haben uns intern darauf geeinigt, dass wir solche Kranke als โPatienten mit Kommunikationsbarriereโ bezeichnen wollenโ, soll der Chef der Lungenklinik im Bethanien-Krankenhaus Moers, Thomas Voshaar erklรคrt haben.
Fรผr Wieler soll diese Erkenntnis nicht neu gewesen sein. Vielmehr habe er bereits versucht, dieses Thema an die Politik um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu tragen. โIch habe das genauso gehรถrt. Aber es ist ein Tabu. Ich habe versucht, auf bestimmte Menschen zuzugehen. Wir mรผssen รผber Imame auf diese Religionsgruppe eingehen. Das Ganze hat fรผr Berlin riesige Auswirkungen. Das ist ein echtes Problem.โ
Coronavirus: Jens Spahn wurde offenbar lรคngst informiert
Der RKI-Chef schlug vor, das heikle Thema รผber Sozialarbeit in die Moscheen und โParallelgesellschaften mitten in unserem Landโ zu tragen. Da kรคme man allerdings nicht rein. โDiese Gruppe besteht aus vier Millionen Menschen in Deutschland. Das entspricht einem Anteil von 4,8 Prozent. Auf den Intensivstationen liegen aber deutlich รผber 50 Prozent aus dieser Gruppe.โ
Warum das Thema von der Politik nicht aufgegriffen wird, ist unklar.
Die Bild spekuliert, innerhalb der Bundesregierung wolle das Thema niemand aufgreifen, weil man sich vor einer Rassismus-Debatte fรผrchte.
Diesen Eindruck hat offenbar auch Voshaar. โAlle die ich gesprochen habe, bis zu Herrn Spahn, haben gesagt: OGottoGottoGott.โ Diese รuรerung habe er noch wรคhrend der Schalte mit den Chefรคrzten getรคtigt.
Auf Anfrage des Blatts erklรคrte Lothar Wieler: โEs handelte sich nicht um ein รถffentliches Expertengesprรคch, sondern um einen persรถnlichen, informellen Austausch.โ Es seien nur รberlegungen – keine โabschlieรenden Feststellungenโ geรคuรert worden.
Bild – Merkur – Deutschlandfunkย
