Holländischer Händler ruft TK-Obst zurück: Hepatitis-Gefahr durch Heidelbeeren
Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn hat jetzt bestimmte gefrorene Heidelbeeren aus ihrem Sortiment entfernt. Der Grund: Das Produkt ist mit Hepatitis-A-Viren kontaminiert. Hunderte Menschen könnten laut der niederländischen Gesundheitsbehörde RIVM bereits durch die Blaubeeren infiziert worden sein, berichtet „AD.nl“.
Lange Inkubationszeit
Gelangen Hepatitis-A-Viren in die Blutbahn, kann das die Leber infizieren und eine Gelbsucht hervorrufen. Klassisches Symptom: gelb gefärbte Augen und Haut. Lebensgefährlich kann eine Virus-Gelbsucht für Kleinkinder, Schwangere, Ältere, Leberkranke und immungeschwächte Menschen sein.
12 Patienten in den Niederlanden seien laut RIVM bereits schwer erkrankt und mussten ärztlich behandelt werden. Zwei von ihnen befinden sich im Krankenhaus. Die tatsächliche Zahl der Infizierten sei vermutlich viel höher, da die Symptome nicht immer schwerwiegend sind. Das liegt auch daran, dass die Inkubationszeit des Virus lang ist. So kann es etwa Wochen dauern, bis sich die Leberinfektion entwickelt.
Vorfälle auch in Deutschland
Laut der Gesundheitsbehörde stammten die betroffenen Beeren aus Polen und wurden in gefrorenen Kilo-Säcken verkauft. Inwieweit sie auch nach Deutschland gelangt sind, ist nicht bekannt. Doch auch hier werden auf Tiefkühlbeeren immer wieder Krankheitserreger gefunden. So wurden Früchtemischungen schon wegen einer möglichen Verunreinigung mit Noroviren aus dem Handel zurückgerufen. 2023 warnte das Robert-Koch-Institut RKI vor Hepatitis-A-Erkrankungen durch gefrorene Erdbeeren.
Wie genau Viren auf die Früchte gelangen ist nicht eindeutig. Experten vermuten hygienische Probleme bei Anbau, Transport oder Verarbeitung der empfindlichen Früchte.
Verbraucherschützer raten, TK-Früchte vor dem Verzehr abzuwaschen und auf mindestens 90 Grad durchzuerhitzen. Dadurch werden Pestizidrückstände entfernt und Krankheitserreger zerstört. Gleichzeitig werden aber auch die enthaltenen Vitamine vernichtet.