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Satdt kündigt dem Pächter der Loreley-Bühne

St. Goarshausen – Die lange Tradition von Konzerten auf der weltberühmten Loreley könnte abreißen: Die Stadt St. Goarshausen hat dem Bühnenpächter gekündigt – ein jahrelanger Rechtsstreit droht. «Die Kündigung ist auf dem Weg», sagt Stadtbürgermeister Matthias Pflugradt (SPD). Er selbst trage den einstimmigen Beschluss seines Stadtrats dafür nicht mit und trete daher zum 30. Juli als ehrenamtlicher Rathauschef zurück.

Hintergrund ist ein Streit um die Pacht für die Kleinstadt St. Goarshausen im Welterbe Oberes Mittelrheintal. Die Loreley Venue Management GmbH hat die Pacht für die Bühne auf dem Felsplateau nach eigener Aussage seit Jahren deutlich gekürzt. Die Renovierung der denkmalgeschützten Freilicht-Bühne aus der NS-Zeit sei in Verantwortung der Stadt St. Goarshausen anstatt bis 2014 bis heute nicht abgeschlossen und bisher mangelhaft ausgeführt worden, sagt Loreley-Venue-Chef Ulrich Lautenschläger. «Dabei haben wir dort selbst einen siebenstelligen Betrag investiert.» Er wolle sich «mit allen juristischen Mitteln» gegen die Kündigung zum November wehren.

Die Stadt St. Goarshausen hat die Veranstalterfirma wegen der ausstehenden Pacht längst auch beim Landgericht Koblenz verklagt und zudem auf eine zu geringe Zahl von Konzerten schon vor der Corona-Krise verwiesen. Das Gericht regte zunächst ein Mediationsverfahren an, doch die Beteiligung der Stadt wurde laut Pflugradt vom Kommunalparlament schließlich verworfen.

 

Der nach einem Amtsjahr schon scheidende Bürgermeister sagt, er sei gegen die Kündigung, weil er einen hohen finanziellen Schaden für die Stadt befürchte, wenn vorerst kein neuer Pächter gefunden werde und die Loreley Venue Management GmbH und womöglich auch externe Konzertveranstalter Schadenersatz forderten.

Wegen der Corona-Pandemie hat Lautenschläger mehrere Events auf der Loreley abgesagt, unter anderem ein Auftritt der Toten Hosen – geplant ist in diesem Jahr vorerst nur noch das Musikspektakel «Deutschland Military Tattoo» am 5. September. «Wir können noch nicht sagen, ob das stattfindet», sagt Lautenschläger. «Wir haben die Behörden angefragt, aber noch keine Antwort bekommen.»

 

WELT 

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