Kuh bringt Fahrplan durcheinander
Groรkarolinenfeld / Rosenheim –ย
In der Nacht von Montag auf Dienstag (12./13. Juni) hat eine Kuh den Fahrplan fรผr die Zugstrecke zwischen Mรผnchen und Rosenheim gehรถrig durcheinandergebracht. Das Tier war offenkundig ausgebรผxt und trieb sich immer wieder im Gleisbereich herum. Mehreren Streifen der Rosenheimer Bundespolizei gelang es, das Rind dingfest zu machen, sodass es unverletzt abtransportiert werden konnte.
Nach ersten Erkenntnissen war die Kuh bereits am Montagabend aus ihrer Umzรคunung entwichen und rund einen Kilometer querfeldein in sรผdliche Richtung gelaufen. Bei einem Bahnรผbergang nahe Groรkarolinenfeld legte sie ihre erste Pause ein. Dort wurde sie gegen 22:00 Uhr von einem vorbeifahrenden Lokfรผhrer gesehen. Die von ihm informierte Notfallleitstelle der Bahn sperrte sogleich die Gleise beidseitig und alarmierte die Bundespolizei in Rosenheim. Als die Beamten eintrafen war von dem Tier weit und breit nichts mehr zu sehen. Eine Absuche des Umfelds blieb ergebnislos. Knapp eine dreiviertel Stunde spรคter meldete sich ein Bรผrger bei der Bundespolizei und teilte mit, dass die Kuh mittlerweile den Bahnhof Groรkarolinenfeld erreicht habe. Demnach hatte sie dort nach zwei weiteren Kilometern wieder Rast gemacht.
Zeugen berichteten den wenig spรคter eingetroffenen Streifen, dass das Rind inzwischen in Richtung Rosenheim weitergelaufen wรคre. Die Beamten konnten das Tier zwar zunรคchst einholen, dieses reagierte auf den nรคchtlichen Polizeikontakt allerdings hรถchst schreckhaft und rannte im Galopp den Gleisen entlang davon. Wieder zwei Kilometer weiter, an der Baustelle der neuen B15-Tangente auf Hรถhe der Rosenheimer Stadtgrenze gelang es den Bundespolizisten, sich dem scheuen Tier von Sรผden und von Norden her zu nรคhern. Bauzรคune verhinderten ein weiteres Ausweichen der Kuh, die nach ihrer insgesamt rund vier Kilometer langen Nachtwanderung gegen 23:30 Uhr “aufgegriffen” und “gesichert” wurde.
Die Streckensperrung konnte um 23:40 Uhr aufgehoben werden. Kurz vor Mitternacht traf der erwachsene Sohn des ausfindig gemachten und verstรคndigten Tiereigentรผmers ein. Mit Unterstรผtzung der Bundespolizisten gelang es ihm, das entlaufene Rind in dessen Viehanhรคnger zu befรถrdern. Von den Gleissperrungen waren insgesamt elf Zรผge betroffen. Die Gesamtdauer der Verspรคtungen betrug rund 430 Minuten. Drei Zรผge mussten umgeleitet werden. Bei drei weiteren Zรผgen waren Teilausfรคlle zu verbuchen.
