Am 19. Dezember 2025 sorgte eine schwerwiegende Gewässerverunreinigung im Hafen von Lahnstein für einen größeren Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Die zuständigen Kräfte mussten schnell reagieren, um weitere Umweltschäden zu verhindern und die Lage vor Ort unter Kontrolle zu bringen.
Schiffsunfall und Umweltverschmutzung im Hafen Lahnstein
Gegen 08:58 Uhr meldete die Integrierte Leitstelle Montabaur eine starke Verunreinigung des Wassers im Lahnsteiner Hafenbereich. Vorangegangen war in der Nacht vom 17. Dezember ein Havariefall mit einem Gütermotorschiff, das mit Sand und Kies beladen war. Aufgrund mehrfacher Grundberührungen drang Wasser in den Schiffsrumpf ein und machte eine provisorische Leckabdichtung nötig. Nach dieser Sicherung durfte das Schiff dann weiterfahren – bis es am Morgen erneut Probleme gab.
Als die Besatzung auffällig starkes Wasser in der Bilge bemerkte, entschied sie sich, das Wasser gemeinsam mit Bilgenwasser über Bord zu pumpen. Dabei entstand ein Öl-Wasser-Gemisch, das sich schnell über eine große Fläche im Hafen ausbreitete und zu einer deutlichen Gewässerverunreinigung führte. Die betroffene Flüssigkeitsmenge wird auf rund 10 m³ geschätzt.
Einsatz der Feuerwehr und behördliche Maßnahmen
Unmittelbar nach der Meldung rückte die Freiwillige Feuerwehr Lahnstein aus und brachte eine Ölsperre in der Hafenzufahrt aus. Diese Maßnahme sollte verhindern, dass sich die Verunreinigung weiter ausbreitet. Gleichzeitig sperrten Einsatzkräfte den Hafenbereich ab, um eine Gefährdung von Menschen, Tieren und der Umwelt auszuschließen.
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein stellte als zuständige Fachbehörde ein Weiterfahrverbot für das betroffene Schiff aus. Außerdem ordnete es an, die Ladung vollständig zu entladen und die Leckstelle dauerhaft zu verschließen. All diese Maßnahmen dienten dazu, weitere Austritte von Schadstoffen zu verhindern und langfristige Schäden an der Lahn zu vermeiden.
Strafverfahren eingeleitet – Behörden bitten um Hinweise
Im Anschluss an den Einsatz leiteten die Behörden ein Strafverfahren wegen Gewässerverunreinigung ein. Die Ermittlungen laufen weiter. Zeugen oder Personen mit relevanten Beobachtungen werden gebeten, sich an die Pressestelle des Polizeipräsidiums Einsatz, Logistik und Technik zu wenden. Dort stehen die zuständigen Ansprechpartner sowohl telefonisch als auch per E-Mail für Rückfragen zur Verfügung.
Die Polizei Rheinland-Pfalz weist darauf hin, dass es sich bei den veröffentlichten Pressemitteilungen um aktuelle und offizielle Sachstände handelt, die von den Behörden im Rahmen ihrer Arbeit herausgegeben werden. Sie dienen der transparenten Information der Öffentlichkeit.
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