Tragödie im Schnee-Chaos am Mount Everest (Tibet)
Update: Rettungskräfte bringen weiterhin eingeschlossene Wanderer im Everest-Gebiet in Sicherheit. Die Lage bleibt angespannt.
Was passiert ist
Ein unerwartet heftiger Schneesturm am Mount Everest (Tibet) hat während der Hauptreisezeit Hunderte Trekker auf der Nordseite des Berges überrascht. Einsatzkräfte meldeten, dass bereits rund 350 Personen aus Camps im Bereich der Everest Scenic Area in Sicherheit gelangten, während zu über 200 Eingeschlossenen Kontakt besteht. Die Teams arbeiten unter Hochdruck, um die Betroffenen ins Tal zu führen.
Parallel kam es in der westchinesischen Provinz Qinghai zu einem separaten Bergnotfall: Dort starb ein Wanderer an Unterkühlung und Höhenkrankheit. Die Behörden evakuierten Dutzende weitere Menschen aus dem Gebirge.
Extrembedingungen in großer Höhe
Im Bereich der Camps auf etwa 4.900 Metern Höhe sinkt der Sauerstoffgehalt der Luft auf rund die Hälfte des Wertes auf Meereshöhe. Schon geringe Anstrengungen belasten den Kreislauf deutlich. Schneesturm am Mount Everest (Tibet) bedeutet in dieser Höhe: rasch anwachsende Schneelasten auf Zelten, vereiste Wege, Unterkühlungsgefahr und Symptome der Höhenkrankheit wie Kopfschmerz, Schwindel und Atemnot.
Wanderer berichten, dass der Sturm Zelte teilweise unter einem Meter Neuschnee begrub. Provisorische Lager mussten aufgegeben werden, weil Wind, Donner und Starkschnee die Orientierung erschwerten und die Kommunikation vielerorts ausfiel.
Rettung läuft – Wege blockiert, Kommunikation gestört
Freiwillige aus den umliegenden Dörfern, professionelle Retter und Teams wie Blue Sky Rescue bahnen sich mit Schaufeln und Tragetieren den Weg durch tiefen Schnee. Viele Pfade bleiben vorerst blockiert, einzelne Lager liegen unter massiven Schneemassen. Die Tourismusbehörde des Kreises Tingri stoppte den Zugang zum Gebiet, bis die Sicherheit wiederhergestellt ist.
Die Einsatzleitung priorisiert verwundbare Gruppen und medizinische Notfälle. Betroffene erhalten Wärmedecken, heiße Getränke und eine stufenweise Akklimatisierung beim Abstieg. Bei Anzeichen schwerer Höhenkrankheit (starke Atemnot, Verwirrtheit, Koordinationsstörungen) ordnen die Kräfte sofortige Evakuierungen an.
Was Reisende jetzt wissen müssen
- Planen Sie Touren im Himalaya nur mit ortskundigen, zertifizierten Guides und Notfallausrüstung (Wärmeschutz, Kommunikationsmittel, GPS-Tracker).
- Prüfen Sie vorab offizielle Hinweise der chinesischen Behörde für Notfallmanagement und regionale Sperrungen.
- Reagieren Sie auf frühe Warnzeichen von Unterkühlung und Höhenkrankheit und brechen Sie die Tour rechtzeitig ab.
Für Hintergründe zu Einsätzen in Deutschland finden Sie laufende Berichte in unserem Ressort Deutschland sowie Verkehrs- und Sperrungsmeldungen im Bereich Verkehr. Allgemeine Lagen und Eilmeldungen bündeln wir fortlaufend auf der Startseite von Blaulicht-Report.
Einordnung
Der Schneesturm am Mount Everest (Tibet) fällt in eine Reisezeit mit üblicherweise stabilerem Herbstwetter. Das aktuelle Ereignis zeigt, wie schnell sich Bedingungen in großen Höhen ändern. Behörden und Rettungsdienste rechnen damit, dass die Räumung der Camps wegen blockierter Wege und Stromausfällen mehr Zeit beansprucht.Â
