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Schockanrufe: “Mama, ich habe jemanden überfahren!”

Nachrodt - Senioren - Betrug

Nachrodt/ Lüdenscheid

“Mama, ich habe jemanden überfahren.” So meldete sich eine unbekannte weibliche Person in der vergangenen Woche bei mehreren Senioren.

Zwei Nachrodt-Wiblingwerderinnen (73 und 78) gingen nicht auf den Anruf ein, sondern legten direkt auf; die Betrugsmasche war ihnen bekannt. Sie berichteten der Polizei von den Anrufen und erstatteten Anzeige. Eine der beiden Angerufenen hat überhaupt keine Tochter, weshalb der Betrug schon allein deshalb auffallen musste. Die andere rief nach diesem Schockanruf von sich aus die echte Tochter an, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist.

Weitere Schockanrufe wurden der Polizei aus Lüdenscheid gemeldet. Dort übernahmen angebliche Polizeibeamte den Hörer von der angeblichen Tochter. Eine 64-Jährige legte auf und rief die (echte) Tochter zurück. Eine 71-Jähre erklärte offenbar überzeugend, dass sie kein Geld habe, worauf der falsche Polizist auflegte. Eine 81-Jährige beendete das Gespräch, als von Gefängnis die Rede war.

Die Polizei empfiehlt bei solchen “Schockanrufen”, sofort aufzulegen. Denn leider lassen sich immer wieder ältere Menschen von den Tätern einwickeln, obwohl sie die Warnungen der Polizei kennen. Die Lügengeschichten der Betrüger sind so ausgefeilt und wühlen emotional auf, so dass die Opfer am Ende viel Geld bezahlen. Ein Rückruf bei der echten Tochter oder dem echten Sohn ist aus Sicht der Polizei eine gute Option. Allerdings sollten Betroffene sicherstellen, dass der vorangegangene, betrügerische Anruf definitiv beendet wurde. Deshalb also Hörer auflegen, langsam bis Fünf zählen und erst dann die echte Tochter und die echte Polizei anrufen! Die Polizei geht davon aus, dass es weitere Anrufe gab. 

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