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Schönberg – Da arbeiten wo andere Urlaub machen…..geht auch anders

17. August 2020 4 Min. Lesezeit
Schönberg – Da arbeiten wo andere Urlaub machen…..geht auch anders
 
 

Schönberg (ots)

Wir möchten heute einen Text im Wortlaut veröffentlichen, den uns eine Kollegin zuschickte. Mitunter müssen Lebensretter mit Belastungen fertig werden, die nichts mit den schrecklichen Bildern verunglückter Menschen zu tun haben. Lesen Sie selbst:

“Im Namen der Polizei Schönberg möchte ich gerne eine offensichtlich falsche Wahrnehmung vieler BĂĽrger klarstellen. Ein Vorfall vom Freitag, den 07. August, beschäftigt meinen Kollegen und mich in zunehmenden MaĂźe. Gegen 20:45 Uhr – zur besten Sonnenuntergangszeit – geriet ein Kiter auf dem Wasser (Buhne 1, kurz vor Wendtorf) in akute Seenot. Ein aufmerksamer älterer Herr entdeckte diesen, mehrere Hundert Meter vom Ufer entfernt. Er wählte den Notruf. Mein Kollege und ich befuhren – aufgrund der Größe des Einsatzbereiches – einige Kilometer unter Wahrnehmung der Sonder- und Wegerechte den Deich (Anmerkung des Pressesprechers: Das bedeutet hier mit Blaulicht). Dieser Weg stellte den kĂĽrzesten und schnellsten Weg zum Einsatzort dar. Aufgrund des sehr guten Wetters waren die Strände und auch der Deichbereich trotz der späten Abendstunden gut besucht. Durch den Einsatz der Sonderrechte räumten die meisten Menschen sehr zĂĽgig die Fahrbahn, sodass wir (dem Sonnenuntergang entgegen) in Richtung des Einsatzortes fahren konnten. Einige Menschen schĂĽttelten jedoch den Kopf oder begaben sich nur sehr zögerlich an die Seite. Uns trat sehr oft groĂźes Unverständnis entgegen. Nachdem wir am Einsatzort ankamen, parkten wir unseren Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht hinter dem Deich. Dieses wurde eingeschaltet gelassen, um den herbeigerufenen Seenot-Rettungskreuzer der DGzRS zum Einsatzort zu lotsen. Der Anrufer erwartete uns bereits und erklärte uns, wo sich der Kiter befinden sollte. Zu FuĂź am Strand angekommen, gingen wir an vielen Strandgästen vorbei, welche den traumhaften Abend mit Badetieren, Picknickkörben und anderen Utensilien genossen. Mein Kollege und ich blieben dann direkt am Ufer stehen und schauten auf das Meer – in Richtung Sonnenuntergang. Denn dort war der in Not geratene Kiter in einiger Entfernung zu entdecken. Ăśber Funk hielten wir Kontakt zur Einsatzleitstelle, um den aktuellen Stand durchzugeben. Plötzlich wurden wir von einem Pärchen angesprochen. Dieses gab uns gegenĂĽber Folgendes in einem sehr erbosten und abfälligen Ton an: “Das ist doch nicht ihr Ernst, wir sind hinter Ihnen ein ganzes StĂĽck hinterhergefahren und Sie fahren mit Blaulicht und Martinshorn, damit sie rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Strand sind. Das ist unglaublich.” Wir klärten die Lage sofort auf und teilten mit, dass ein Mensch auf dem Wasser zu ertrinken droht und wir nicht zum Sonnenuntergang an den Strand gefahren sind. Wir sind dazu da, die Lage vom Land aus einzuschätzen, um dem Rettungskreuzer Anweisungen zu geben. Es kam keine Entschuldigung. Das Pärchen ging dafĂĽr aber einige Meter weiter. Nachdem der Einsatz beendet und der Kiter sicher an Land war – lieĂź uns die Situation keine Ruhe. Wir suchten erneut das Gespräch mit dem Pärchen, welches den Rettungseinsatz mit Spannung verfolgt hatte. Ich teilte mit, dass mich das Verhalten der beiden sehr beschäftigen wĂĽrde und fragte nach den BeweggrĂĽnden. Beide – sehr ĂĽberheblich – gaben an, dass es Erfahrungswerte seien. Man habe die Polizei schon oft mit Blaulicht an den Strand fahren sehen, um dort Fotos zu machen. Beide hätten eben sogar eine Wette abgeschlossen, ob es heute um Sonnenuntergangs-Fotos gehen wĂĽrde oder nicht. Man habe sich gemeinsam auf “Ja” geeinigt. Netterweise kam dann der verunglĂĽckte Kite-Surfer nochmal dazu und bedankte sich bei uns fĂĽr die Hilfe. Er betonte, dass es eine lebensgefährliche Situation gewesen sei. Dieses bekam auch das Pärchen mit – ebenso, wie andere Schaulustige.

FĂĽr die meisten Menschen ist der Strand ein wunderschöner Ort der Erholung. Sicherlich machen sich nur sehr wenige Menschen Gedanken darĂĽber, dass eben auch dieser Ort Gefahren mit sich bringen kann. Wir als Polizisten der Station Schönberg wissen natĂĽrlich auch, wie schön es hier ist und dass man groĂźes GlĂĽck hat, an einem solchen Ort arbeiten zu dĂĽrfen. Und natĂĽrlich erfreuen wir uns auch an einem schönen Sonnenuntergang, an der Natur und an der Entspanntheit der Urlauber und machen auch mal ein Foto. Nichts desto trotz stehen fĂĽr uns die dienstlichen Belange zu 100 % im Vordergrund. Es ist nicht immer alles so, wie es im ersten Moment scheint.”

Die Kollegin hat damit alles gesagt. Die Beamtinnen und Beamten der Polizeidirektion Kiel sind jeden Tag mit unsagbarem Leid konfrontiert. Sie wissen Land und Leute und das wertvolle Leben zu schätzen – und machen auch Fotos von schönen Augenblicken. Ăśbrigens regelmäßig fĂĽr uns und unsere eigene Berichterstattung.

Niemals aber werden sie mit Blaulicht und Martinshorn um die besten Plätze am Strand kämpfen. Sie kämpfen fĂĽr die Sicherheit und um das Leben der Menschen hier. Vor Sonnenuntergang – und danach auch.

RĂĽckfragen bitte an:

Polizeidirektion Kiel

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