AktuellesDeutschlandFEATURE NEWSNews

Schweiz will Atommüll-Endlager an deutscher Grenze bauen

Wohin mit radioaktiven Abfällen? Auch in der Schweiz sind noch viele Fragen offen mit Ihrem Atommüll. Doch eines steht fest: Das Endlager wird an der deutschen Grenze liegen.

Die Schweizer Regierung gibt am kommenden Montag bekannt, wo das Endlager für atomare Abfälle gebaut werden soll. Zur Auswahl stehen drei Standorte in der Nähe der deutschen Grenze zur deutschen Hochrhein-Bodensee-Region: Die Gebiete Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost in den Kantonen Aargau, Zürich und Thurgau.

Das Schweizer Bundesamt für Energie überträgt die Pressekonferenz dazu um 9 Uhr live.

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hatte 2019 mit den Tiefbohrungen in den drei infrage kommenden Regionen begonnen und das Gestein dort untersucht. Für den aus geologischer Sicht besten Standort sollen dann die Grundzüge des Projekts konkretisiert werden. Ein Baugesuch soll 2024 eingereicht werden. Über die Bewilligung entscheiden Regierung und Parlament 2029. Gegner können aber mit einer Unterschriftensammlung eine Volksabstimmung darüber auf den Weg bringen. „Der definitive Standortentscheid erfolgt voraussichtlich 2031“, teilt die Nagra mit.

Schweiz plant keinen Atomausstieg

Es geht nach Schätzungen um rund 9300 Kubikmeter hochradioaktive Abfälle sowie um rund 56.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle, von denen rund die Hälfte beim Rückbau von Kernkraftwerken anfallen. Dazu kommen rund 16.000 Kubikmeter, die im Bereich Medizin, Industrie und Forschung anfallen.

Die Schweiz betreibt seit 1969 Atomkraftwerke. Eins ist stillgelegt, vier sind noch in Betrieb. Sie dürfen so lange laufen, wie ein sicherer Betrieb garantiert ist und sollen nicht ersetzt werden.

NTV – WELT – BZ

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"