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Stinkefinger aus dem Bus Richtung Polizei

Bus wurde gestoppt - Anzeige

Stinkefinger aus dem Bus Richtung Polizei gezeigt

Aus einem gelben Linienbus der Dresdner Verkehrsbetriebe soll Paul S. (18) Polizisten in einem Streifenwagen den Stinkefinger gezeigt haben. Vermutlich fühlte sich der Schüler in der fahrenden Linie 70 (Gompitz – Klotzsche) sicher.

Doch die Beamten ließen „den ausgestreckten Mittelfinger seiner rechten Hand“ (so nennt die Beleidigung die Staatsanwaltschaft) nicht auf sich beruhen. Sie stoppten gegen 20.30 Uhr den Bus kurzerhand auf der Königsbrücker Landstraße, erstatten Strafantrag gegen Paul S. (18)

Nun landete Paul S. vor Gericht.

Ohne Anwalt redete sich Schüler am Dienstag um Kopf und Kragen, erklärte Amtsrichterin Susanne Halt (62); „vom Bus aus den Streifenwagen nicht gesehen“ zu haben.
Das Zeigen des Mittelfingers sei „an keine direkte Person gerichtet“ gewesen.

Statt kurzem Prozess – die Überwachungskamera des Busses hatte die Szene dokumentiert – muss sogar noch ein zweiter Verhandlungstag her. Dann soll der Polizist gehört werden, dem der Stinkefinger vermutlich galt.

In ähnlichen Fällen gab es für die schlimmen Finger bis zu 1500 Euro Geldstrafe.
Da der Schüler auf Jugendstrafrecht hoffen kann, könnte er auch mit Arbeitsstunden davon kommen.

Cathleen Martin (49) Sachsens Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Sachsen: „Das ist kein Kavaliersdelikt. Polizisten sind Teil der staatlichen Gewalt. Ein Mittelfinger heißt nichts anderes, als lieber du Staat, du kannst mich mal …“

Der Prozess wird fortgesetzt.

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