Erfolgreiche Beringung des Weißstorch-Nachwuchses in den Thürer Wiesen
In den Thürer Wiesen im Landkreis Mayen-Koblenz ist der Weißstorch-Nachwuchs erfolgreich beringt worden.
Auf einem zehn Meter hohen Horst erhielten drei Jungstörche ihre Herkunftsmarkierung in Form von Carbon-Ringen mit individuellen Codes.
Die Beringung erfolgte durch Storchenexpertin Martina Kohls mithilfe eines Hubsteigers – ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz und zur wissenschaftlichen Beobachtung der jungen Eifler Storchenpopulation.
„Wir hoffen, unsere Eifler Störche eines Tages wiederzusehen – vielleicht sogar an ihrem Geburtsort“, erklärt Tanja Stromberg von der Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz, die das Projekt betreut.
Ein Meilenstein für den Naturschutz
Die Thürer Wiesen sind ein ökologisch hochwertiges Feuchtgebiet mit großer Artenvielfalt.
Durch gezielte Naturschutzmaßnahmen bietet das Gebiet ideale Bedingungen für den Weißstorch: Viel offenes Grünland und ein reiches Nahrungsangebot aus Fröschen, Mäusen, Regenwürmern und anderen Kleintieren.
Neben dem Nest in Thür wurden in diesem Frühjahr zwei weitere Plattformen im Landkreis erstmals von Störchen besiedelt.
„Der diesjährige Bruterfolg ist ein wichtiger Meilenstein für den regionalen Artenschutz“, freut sich Pascal Badziong, Erster Kreisbeigeordneter und Vorstandsvorsitzender der Stiftung.
Sanfte Beringung mit Totstellreflex
Während die Altvögel auf Nahrungssuche waren, führte Martina Kohls einen Gesundheitscheck bei den Jungstörchen durch.
Danach wurden die Beringungsringe – gemäß den Regeln für ungerade Jahre – am linken Bein angebracht.
Der natürliche Totstellreflex der Küken ermöglicht die stressfreie Markierung.
Die Ringe beeinträchtigen die Tiere nicht – auch die Eltern erkennen ihren Nachwuchs problemlos wieder.
Martina Kohls ist ehrenamtlich für die Vogelwarte Radolfzell tätig und beringt jährlich über 30 Jungstörche im nördlichen Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, Bewegungen und Lebenswege der Tiere zu dokumentieren. Die Codes auf den Ringen können mit dem Fernglas abgelesen werden und sollten an ring@orn.mpg.de gemeldet werden – inklusive Ort, Datum und Beobachtungsdetails.
Langfristige Förderung durch starke Partner
Das Projekt wird seit 2019 von der Sparkasse Koblenz unterstützt. Die aktuelle Beringung wurde mit Hilfe der Firma SHK Arbeitsbühnen aus Polch durchgeführt.

