Streaming ohne Ende: Braucht es noch weitere Online-Videotheken?
Streaming ohne Ende: Braucht es noch weitere Online-Videotheken?
Eine unendliche Auswahl an Filmen, Serien und Reality-TV: Streamingdienste bringen mit einem Klick die Entertainment-Vielfalt ins Haus und haben sich innerhalb weniger Jahre als unverzichtbares Medium etabliert. Doch nach dem rasanten Aufstieg folgt die Stagnation der Aboverkäufe, und dennoch drängen weitere Anbieter auf den Markt. Aber braucht es wirklich noch mehr Angebote?
Als im September 2014 Netflix in Deutschland verfügbar wurde, herrschte Skepsis. Ein Streamingdienst mit Flatrate, der Filme und Serien zu jeder Zeit abrufbereit stellte und eigene Produktionen anbot? Das Konzept war für den deutschen Markt neu, während der ehemalige DVD-Versand in Amerika bereits längst etabliert war. Die Neugier war groß, das Angebot mit Originals wie „House of Cards“ oder „Orange Is The New Black“ angenehm vielfältig. Selbst die Kinobranche zitterte vor dem Beginn der neuen Ära und fürchtete, dass das Publikum die heimische Couch den bequemen Kinosesseln vorziehen könnte.
2024 präsentiert sich der ehemals blühende Markt als gepflügtes Feld mit Wildwuchs. Von dem einstigen Wachstum ist wenig übrig und die werbefreien Streamingversprechen sind mittlerweile gewichen. Netflix, Amazon Prime Video oder Apple TV+ mussten sich von der Idealvorstellung, Unterhaltung ohne Werbung zu günstigen Preisen anzubieten, verabschieden und buhlen mittlerweile mit verschiedenen Paketen zu erhöhten Monatspreisen um die Gunst der Zuschauer. Die Qualität des Inhalts rückt dabei jedoch immer weiter in den Hintergrund. Schlecht produzierte Serien („Völlig zerstört“) oder teure Blockbuster mit Hollywood-Stars („Atlas“) ernten vernichtende Kritiken und lassen die Frage aufkommen, ob der Markt sein Limit erreicht hat.
Quelle: Pixabay
Kein Ende in Sicht
Trotz aller Entwicklungen, die mehr Herausforderungen als Chancen offenbaren, scheinen die Verantwortlichen die Grenzen des Streamingmarkts nicht erkennen zu wollen. Mit MAX kündigt sich ein weiterer Anbieter an, der 2025 auch in Deutschland verfügbar sein soll. Der hauseigene Streamingdienst von Warner Bros. setzt, wie Paramount+ oder Disney+, auf seinen eigenen Katalog mit Archivware und neu produzierten Projekten. Hohe Erwartungen weckt dabei die angekündigte Harry Potter-Serie, die die Abenteuer des Zauberers noch einmal in sieben Staffeln erzählen soll.
Jedes Studio will mit seinem Original Content ein Stück vom Streamingkuchen haben. Doch ist es deswegen nötig, einen komplett neuen Streamingdienst ins Leben zu rufen, dessen Betsand lediglich mit den immer gleichen Filmtiteln und Serien-Klassikern aufgefüllt wird? Andere Branchen stehen vor einem ähnlichen Problem, aber fokussieren sich auf andere Ansätze. Die Kinobranche hat den Trend erkannt, dass alternativer Content wie Theater- oder Operübertragungen sowie Anime-Events eine starke Abgrenzung zu Streamingdiensten bietet und zudem neue Zielgruppen erschließt. Der Glücksspielmarkt setzt dagegen auf starke Neukundenangebote, um ihre Nutzerzahlen zu stärken. Wer bei der Definition von Online Casino mit Startguthaben ausschließlich an niedrige Bonuswerte denkt, sollte einen genaueren Blick riskieren. Mit attraktiven Willkommenspaketen aus Einzahlungsbonus, Freispielen oder Cashback heißen Online Casinos Neukunden willkommen. Dabei wird auf wechselnde Angebote gesetzt, die es wert sind, öfter geprüft zu werden. Damit zeigen die Entertainmentmärkte deutlich mehr Abwechslung und Mehrwert als die Streamingdienste, die sich auf ihr verblassendes Konzept der Flatrate verlassen.
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Anpassungen unumgänglich
Um sich auch zukünftig behaupten zu können, müssen Streamingdienste umdenken und alternative Anreize für ihre Nutzer schaffen. Zwar hat Netflix begonnen, ein vielversprechendes Gaming-Segment zu entwickeln, doch ist die technische Bereitschaft der Smart-TVs für diesen Schritt bislang nicht umfassend genug. Die Bereitstellung von millionenschweren Produktionen, die in ihren Marketingkampagnen mehr versprechen, als sie halten, wird in Zukunft weiterhin an Reiz verlieren und kaum einen Zuschauer zum Einschalten bewegen. Für die einst so vielversprechende Streamingbranche heißt es, neue Ideen schaffen, um wieder mehr Freude ins Heimkino zu bringen.