Ein Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus in Schwabing-West hat die Feuerwehr Mรผnchen personell und materiell den ganzen Tag beschรคftigt.
In den Morgenstunden meldete die Einsatzzentrale der Polizei einen Brand im zweiten Stock eines fรผnfstรถckigen Wohnhauses. Ein Lรถschzug und der I-Dienst wurden zur Einsatzstelle alarmiert. Es wurde davon ausgegangen, dass sich noch ein Bewohner in der Brandwohnung befand. Aufgrund von Ermittlungen der Polizei bestรคtigte sich diese Annahme. Alle weiteren Bewohnerinnen und Bewohner hatten zu dem Zeitpunkt bereits vorbildlich das Gebรคude verlassen.
Zeitgleich gingen Einsatzkrรคfte unter Atemschutz รผber das Treppenhaus ins zweite Obergeschoss, wรคhrend weitere Einsatzkrรคfte eine Drehleiter in Stellung brachten und eine weitere Brandbekรคmpfung von auรen vorbereiteten. Fast zeitgleich verschafften sich beide Teams gewaltsam zutritt zur Wohnung. Dies fรผhrte zu einer starken Rauchausbreitung im gesamten Straรenbereich. Durch den Einsatz eines Rauchvorhangs blieb das Treppenhaus aber rauchfrei. Zusรคtzlich unterstรผtzte ein Hochleistungslรผfter bei der Belรผftung der Brandwohnung.
Kurz nach Betreten der Wohnung fand ein Atemschutztrupp den 65-jรคhrigen Wohnungsinhaber bewusstlos am Boden liegend. Sofort retteten sie diesen aus der Wohnung und รผbergaben ihn an das bereitstehende Rettungsdienstpersonal. Diese leiteten sofort lebensrettende Maรnahmen ein und transportierten den Schwerverletzten auf eine Intensivstation einer Mรผnchner Klinik.
Wรคhrenddessen kรคmpften sich die Atemschutztrupps weiter durch die Einrichtung und eingelagerten Sachwerte in der Wohnung. Auf der Suche nach dem Brandherd mussten sie groรe Mengen an Eigentum des Mieters umrรคumen. Dies fรผhrte dazu, dass durch diese Maรnahme immer wieder Glutnester gefunden wurden. So kam es immer wieder zu starken Rauchwolken im Straรenbereich. Wegen der erheblichen Menge an Sachgรผter in der Wohnung mussten die Einsatzkrรคfte diese ausrรคumen, um weitere Brand- und Glutnester zu finden. Dazu forderte der Einsatzleiter einige Schuttmulden an, in denen das Material aufgefangen wurde.
Bereits zu diesem Zeitpunkt begannen die Brandfahnder der Polizei mit ihren Ermittlungen.
Wรคhrend den Arbeiten wurde durch Mitarbeiter der Hausverwaltung das Gebรคude teilweise stromlos geschalten, da durch die Lรถscharbeiten die darunterliegenden Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Zudem war ein angrenzender Supermarkt von den Lรถschmaรnahmen betroffen. Dieser muss bis auf Weiteres den Verkaufsbetrieb aussetzen.
Ein hinzugezogenes Statiker-Team begutachtete die Bausubstanz. Dabei stellten sie aufgrund des gelagerten Materials, des Lรถschwassers und der Brandauswirkungen Probleme in der Statik fest. Dies fรผhrte dazu, dass die Arbeiten in der Brandwohnung eingestellt werden mussten und zur Weiterfรผhrung erst Baustรผtzen unter der Brandwohnung im Erd- und ersten Geschoss eingesetzt werden mussten. Erst danach wurde die Wohnung weiter vom Brandschutt befreit und weitere Nachlรถscharbeiten durchgefรผhrt. Dann konnte auch die Brandwohnung gemรคร den Anweisungen der Lokalbaukommision mit Baustรผtzen gesichert werden.
Erst um 19.14 Uhr rรผckten die letzten Krรคfte von der Einsatzstelle ab.
Das in Mulden zusammengefangene Brandgut wurde in das Heizkraftwerk Sรผd zur Verbrennung transportiert.
Wรคhrend der Maรnahmen an der Einsatzstelle war die Karl-Theodor-Straรe zwischen Bonner Platz und Degenfeldstraรe gesperrt. Im Einsatz waren insgesamt 140 Einsatzkrรคfte von Feuerwehr und Rettungsdienst, dabei wurden รผber 60 Atemschutzgerรคte wรคhrend den Maรnahmen benรถtigt.
Die Brandursachenermittlung hat die Polizei aufgenommen, der Sachschaden ist nach ersten Schรคtzungen im niedrigen bis mittleren sechsstelligen Bereich.
