Propangas gegen Maulwürfe – Skandal in Winterberg sorgt für Empörung
In Winterberg (NRW) kam es zu einem schockierenden Fall von Tierquälerei. Gartenbesitzer sollen Maulwürfe mit Propangas getötet haben. Die Tierrechtsorganisation PETA hat Strafanzeige erstattet, und die Ermittlungen laufen.
Maulwürfe mit Gas getötet
Laut PETA ereignete sich der Vorfall im Oktober in einem privaten Garten in Winterberg im Sauerland. Bilder, die den Tierschützern zugespielt wurden, zeigen tote Maulwürfe. Nach ersten Erkenntnissen sollen die Tiere mit einer Propangasflasche qualvoll vergiftet worden sein.
Die Polizei fand die Propangasflasche vor Ort. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg ermittelt wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, das Bundesnaturschutzgesetz sowie das Strafgesetzbuch. Auch die Untere Naturschutzbehörde hat ein Verfahren eröffnet.
Reaktionen von Tierschützern
PETA-Sprecherin Lisa Redegeld äußerte sich entsetzt: „Wir sind erleichtert, dass die Behörde hier so schnell reagiert hat. Wir hoffen, dass diese Tierquälerei streng sanktioniert wird.“
Maulwürfe: Streng geschützt seit 1988
In Deutschland stehen Maulwürfe seit 1988 unter Naturschutz. Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verbietet es, die Tiere zu töten. Sie dürfen lediglich durch bestimmte Maßnahmen wie Lärm oder Gerüche vertrieben werden.
Wer gegen diese Vorschriften verstößt, muss mit hohen Strafen rechnen. In Nordrhein-Westfalen drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro für das Töten von Maulwürfen oder die Zerstörung ihrer Tunnel.
Maulwürfe: Nützliche Helfer im Garten
Entgegen vieler Meinungen sind Maulwürfe keine Schädlinge. Sie fressen weder Pflanzen noch Wurzeln. Stattdessen ernähren sie sich von Schnecken, Engerlingen, Raupen, Schnakenlarven und sogar kleinen Mäusen.
Durch ihre Grabaktivitäten lockern Maulwürfe den Boden auf und fördern die Bodenqualität. Sie vertreiben zudem Wühlmäuse, die tatsächlich Schäden im Garten verursachen können.
Rechtliche Konsequenzen und Aufklärung
Dieser Fall aus Winterberg zeigt, wie wichtig der Schutz von Wildtieren ist. Der Einsatz von Propangas zur Tötung von Maulwürfen ist nicht nur tierschutzwidrig, sondern auch strafbar. Behörden und Tierschutzorganisationen appellieren an die Bevölkerung, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten.
Maulwürfe können durch sanfte Methoden vertrieben werden, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Hierzu zählen:
- Einsatz von geruchsintensiven Substanzen wie Knoblauch oder Buttermilch.
- Installieren von Windspielen oder Vibrationsstäben im Garten.
- Vermeiden von chemischen oder giftigen Substanzen.