Tönnies darf nach Corona-Fällen wieder schlachten
Die Stadtverwaltung hat grünes Licht gegeben.
Der Fleischverarbeiter Tönnies darf den Schlachtbetrieb am Hauptsitz im Kreis Gütersloh wieder aufnehmen. Nach knapp vierwöchiger Schließung wegen des Coronavirus-Ausbruchs genehmigten die Behörden Tönnies mit sofortiger Wirkung, die Arbeit in der Schlachtung und Blutverarbeitung mit rund 600 Beschäftigten wieder hochzufahren, wie die Stadt Rheda-Wiedenbrück ankündigte. In den beiden Bereichen sei das Infektionsrisiko gering, da ein Abstand zwischen den Mitarbeitern eingehalten und die Räume belüftet werden könnten. Der Antrag für die Wiederinbetriebnahme des Bereichs Zerlegung werde derweil noch geprüft. Am Freitag soll der Bereich nach Angaben der Stadt zunächst in einem Probebetrieb wieder aufgenommen werden.
Damit kann das Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück wieder Tiere von Landwirten annehmen. Tönnies hatte den Angaben nach zuvor beantragt, die Arbeiten in den Bereichen Schlachtung, Zerlegung und Blutverarbeitung wieder aufnehmen zu dürfen. Die ursprünglich bis Mitte Juni gültige Schließung durch die Stadt sollte bis zum 17. Juli gelten. Teilbereiche wie eine Lebensmittelproduktion, Technik und Verwaltung sind nach Zustimmung der Behörden bereits wieder hochgefahren worden.
Bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück werden normalerweise pro Tag je nach Marktlage zwischen 20.000 und 25.000 Schweine geschlachtet. 30.000 sind von den Behörden genehmigt. Durch den Produktionsstopp in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb hatte sich ein Stau bei den Schweinemästern gebildet. Sie wurden ihre Tiere nicht los und in den Ställen wurde der Platz knapp. Die Vertragslieferanten, rund 20 Prozent, konnten auf andere Tönnies-Standorte im Emsland (Sögel), in Schleswig-Holstein (Kellinghusen) und Sachsen-Anhalt (Weißenfels) ausweichen.
Die anderen Mäster mussten sich auf dem freien Markt neue Schlachthöfe suchen
In der Fleischverarbeitungsfirma waren im Juni mehr als 1.500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Konzernchef Clemens Tönnies zufolge waren davon vor allem Mitarbeiter im Bereich der Schweinezerlegung betroffen. Rund 7.000 Tönnies-Mitarbeiter standen unter Quarantäne. Für den Kreis Gütersloh und den Nachbarkreis Warendorf galten die Pandemie-Schutzmaßnahmen.
Die Zeit