Tötungsdelikt in Kleve-Materborn: 74-Jährige tot – Sohn sitzt in U-Haft
Tötungsdelikt Kleve Materborn: In einem Mehrfamilienhaus stirbt eine 74-Jährige, ihr Sohn kommt nach Streit in Untersuchungshaft wegen Totschlagsverdachts.
Zeuge alarmiert Polizei wegen lautem Streit
Krefeld / Kleve – Am Samstagabend (22. November 2025) eskaliert in Kleve-Materborn ein familiärer Streit in einem Haus an der Materborner Allee. Gegen 19:00 Uhr wählt ein Zeuge den Notruf, weil er laute Schreie aus einer Wohnung hört und anschließend eine regungslose Person auf einem Balkon sieht. Rettungsdienst und Polizei fahren sofort zum Einsatzort und betreten gemeinsam das Mehrfamilienhaus.
Seniorin stirbt trotz schneller Alarmierung
In der Wohnung finden die Einsatzkräfte eine 74-jährige Frau. Die Seniorin weist schwere Verletzungen auf und zeigt keine Lebenszeichen mehr. Trotz der schnellen Alarmierung kann der Notarzt nur noch den Tod der Frau feststellen. Außerdem halten sich zum Zeitpunkt des Einsatzes zwei männliche Familienangehörige in der Wohnung auf.
42-jähriger Sohn gesteht Beteiligung am Streit
Einer der Männer, ein 42-Jähriger und Sohn der Verstorbenen, gibt an, direkt an dem vorausgegangenen Streit beteiligt gewesen zu sein. Die Polizisten nehmen ihn vorläufig fest und bringen ihn für weitere Maßnahmen ins Polizeigewahrsam. Der zweite Angehörige bleibt als wichtiger Zeuge im Fokus der Ermittler, während die Kriminalpolizei noch am Abend mit ersten Spurensicherungen in der Wohnung beginnt.
Ermittlungsrichter ordnet Untersuchungshaft an
In der Nacht und am folgenden Sonntag übernehmen spezialisierte Ermittler der Polizei Kleve und der Polizei Krefeld die weiteren Untersuchungen. Sie befragen Zeugen, werten erste Spuren aus und versuchen, den genauen Ablauf des Streits zu rekonstruieren. Auch Nachbarn schildern, dass sie vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte laute Auseinandersetzungen aus der Wohnung gehört haben.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kleve wird der 42-Jährige am Sonntag dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Richter folgt dem Antrag der Anklagebehörde und ordnet Untersuchungshaft wegen des Verdachts des Totschlags an. Der Sohn sitzt damit zunächst in U-Haft, während die Ermittlungen weiterlaufen und sich der Tatverdacht noch weiter erhärten oder relativieren kann.
Hintergründe des Tötungsdelikts weiter unklar
Die Hintergründe des Tötungsdelikts sowie die genaue Ursache des Todes der 74-Jährigen stehen aktuell nicht endgültig fest. Die Ermittler prüfen, wie der Streit eskalierte, ob möglicherweise Alkohol oder andere Faktoren eine Rolle spielten und welche Verletzungen konkret zum Tod geführt haben. Dazu gehören unter anderem rechtsmedizinische Untersuchungen, detaillierte Vernehmungen und eine sorgfältige Auswertung der am Tatort gesicherten Spuren.
Weil es sich um ein schweres Gewaltverbrechen im privaten Umfeld handelt, betonen Polizei und Staatsanwaltschaft, dass sie aus ermittlungstaktischen Gründen nur begrenzt Details veröffentlichen. Gleichzeitig schützen sie die Persönlichkeitsrechte der Beteiligten und Angehörigen. Sobald weitere gesicherte Erkenntnisse vorliegen, wollen die Behörden die Öffentlichkeit in einer ergänzenden Meldung informieren.
Aktuelle Meldungen zu schweren Gewaltdelikten und Polizeieinsätzen finden Leserinnen und Leser auch in der Rubrik News sowie im Bereich Nordrhein-Westfalen.
Offizielle Informationen stellt die Landespolizei NRW bereit. Hinweise der Strafverfolgungsbehörde finden Interessierte bei der Staatsanwaltschaft Kleve.
