Ibiza Überschwemmungen: Insel im Ausnahmezustand nach Rekordregen
Ibiza (Spanien) erlebt derzeit die schwersten Überschwemmungen seit über 50 Jahren. Trotz der Herabstufung der roten Wetterwarnung auf Orange herrscht auf der beliebten Urlaubsinsel weiterhin Chaos. Vor allem die Inselhauptstadt Ibiza Stadt wurde massiv von den Wassermassen getroffen.
Hafengebiet und Flughafen stark betroffen
Besonders dramatisch ist die Lage im Hafengebiet von Ibiza Stadt. Dort standen Straßen und Marina komplett unter Wasser. Anwohner berichteten von reißenden Strömen und wassergefüllten Straßen, die stellenweise bis zur Brust reichten.
Auch der Flughafen von Ibiza musste den Betrieb stark einschränken. Die Tunnelzufahrt ist wegen Überflutung gesperrt, zahlreiche Flüge wurden gestrichen oder umgeleitet. Hunderte Reisende warten derzeit vor dem Terminalgebäude. Teile des Gebäudes sind wegen Wasserschäden abgesperrt.
Notfallteams im Dauereinsatz
Die spanische Regierung reagierte schnell und schickte medizinisches Personal sowie Teile der militärischen Notfalleinheit UME auf die Insel. Mit Hubschraubern und Sonderschiffen werden Notstromaggregate, Pumpen und weitere Hilfsmittel nach Ibiza gebracht. Auch das Militär ist im Einsatz, um eingeschlossene Menschen zu evakuieren.
Betroffene Anwohner erhalten Notunterkünfte, Kleidung und warme Mahlzeiten. Schulen, städtische Einrichtungen und Veranstaltungen bleiben bis auf Weiteres geschlossen.
Touristen evakuiert – Felsrutsch bei Hotels
Besonders dramatisch gestaltete sich die Situation in der Region Puig de Molins. Dort löste sich ein Teil des Berges und stürzte auf zwei Hotels der Vibra-Kette. Feuerwehr und Militär retteten eingeschlossene Urlauber. Insgesamt mussten 220 Touristen evakuiert und an der Playa d’en Bossa in Sicherheit gebracht werden.
Auch in einem Hotel am Hafen saßen Gäste und Angestellte stundenlang fest, bevor das Militär sie befreien konnte.
Infrastruktur von Ibiza schwer beschädigt
Bürgermeister Rafael Triguero bestätigte mehrere Verletzte durch Stürze und Felsabbrüche. Die massiven Regenfälle haben zudem die Infrastruktur schwer getroffen. Immer wieder fällt der Strom aus, die Entsalzungsanlage sowie mehrere Kläranlagen sind außer Betrieb. Selbst das Krankenhaus Can Misses kann aktuell nur eingeschränkt arbeiten.
Die Niederschlagsmengen sind extrem: In Ibiza Stadt fielen innerhalb von 12 Stunden 236 Liter pro Quadratmeter. Solche Regenwerte sind selbst für die Balearen außergewöhnlich.
