Waffenverbotszone rund um den Limburger Bahnhof
Limburg –
Ab dem 1. August 2024 sind der Bahnhofsplatz in Limburg und das nahe Umfeld Waffenverbotszone.
Die Ausweisung durch den Landkreis ist von der Stadt beantragt worden und Bestandteil eines
Zehn-Punkte-Plans, der zusammen mit der Landespolizei umgesetzt wird. Dazu gehรถrt auch die Ausweitung und Modernisierung der Videoschutzanlage, was bereits geschehen ist.
Weniger mitgefรผhrte Messer im รถffentlichen Raum, das ist das erklรคrte Ziel einer Waffenverbotszone. “Wir wollen den Bahnhofsplatz und sein Umfeld noch einmal mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit rรผcken und deutlich machen: Hier nicht!”, unterstreicht Limburgs 1. Stadtrat Michael Stanke. Die Erfahrungen der Polizei aus bereits bestehenden Waffenverbotszonen ist eindeutig, die Zahl der schnell einsatzbereiten Waffen nimmt in solchen Verbotszonen sofort ab, dabei geht es vor allem um Stichwaffen.
“Jedes Messer weniger auf der Straรe ist ein Stรผck mehr Sicherheit fรผr uns alle”
verdeutlicht daher auch Felix Paschek, Prรคsident des Polizeiprรคsidiums Westhessen. Allgemein ist eine Zunahme von Stichwaffen zu verzeichnen, die bei Auseinandersetzungen eingesetzt werden. Mit der Waffenverbotszone ist das Mitfรผhren grundsรคtzlich verboten, das trifft auf alle Arten von Messern zu.
In einer solchen Zone kรถnnen zudem verdachtsunabhรคngige Personenkontrollen von Sicherheitskrรคften vorgenommen werden. Eine solche Rechtsgrundlage fรผr Kontrollen bestand rund um den Bahnhof nach dem Hessischen Sicherheits- und Ordnungsgesetz auch schon vorher.
Neu ist nun: Werden Messer bei den Kontrollen festgestellt, werden sie sofort eingezogen.
Auch Landrat Michael Kรถberle, der die Ausweisung der Waffenverbotszone zum 1. August veranlasst hat, macht deutlich:
“Ich befรผrworte die Waffenverbotszone in Limburg ausdrรผcklich. Leider ist die Einrichtung einer solchen Zone notwendig geworden, die der Landkreis Limburg-Weilburg zum
1. August 2024 angeordnet hat. Dabei geht es um die Sicherheit der Bรผrgerinnen und Bรผrger sowie um die Unterstรผtzung der Sicherheitsbehรถrden.”
1. August 2024 angeordnet hat. Dabei geht es um die Sicherheit der Bรผrgerinnen und Bรผrger sowie um die Unterstรผtzung der Sicherheitsbehรถrden.”
“Mit der Waffenverbotszone und dem Zehn-Punkte-Plan setzen wir unsere Anstrengungen fort, dem Sicherheitsbedรผrfnis unserer Bรผrgerinnen und Bรผrger Rechnung zu tragen”, verdeutlicht Bรผrgermeister Dr. Marius Hahn. Der Bereich rund um den Bahnhof ist seit vielen Jahren ein gefรผhlter Angstraum. Der Bรผrgermeister verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Anstrengungen der Stadt, die in den zurรผckliegenden Jahren das Personal im Ordnungsamt deutlich erhรถht hat.
Die Waffenverbotszone umfasst das Gelรคnde des Bahnhofs mit allen Bahnsteigen, den Bahnhofsplatz
mit dem Verkehrskreisel am Kreuzungspunkt mit der Weiersteinstraรe und der Schiede, die obere Bahnhofsstraรe (zwischen Schiede und Neumarkt), die Werner-Senger-Straรe (zwischen der Graupfortstraรe und der Einmรผndung der oberen Bahnhofstraรe), die Graupfortstraรe (von der Schiede bis zum Zugangsbereich der Marienschule), den ZOB Nord einschlieรlich des darรผber befindlichen Parkhauses, die Fuรgรคngerunterfรผhrung vom Bahnhofsplatz zum ZOB Sรผd sowie dessen Verkehrsflรคchen.
Das Fรผhren von Waffen, das betrifft auch Messer mit einer feststehenden oder feststellbaren Klinge mit einer Klingenlรคnge von รผber vier Zentimetern, ist in dem Geltungsbereich in der Zeit von 20 bis 5 Uhr verboten. Ausnahmen gelten dabei unter anderem fรผr die Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr, Mitarbeitende des stรคdtischen Ordnungsamtes. Wer gegen die Auflagen der Waffenverbotszone verstรถรt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuรe in Hรถhe von bis zu 10.000 Euro geahndet werden kann.
Waffenverbotszone ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans
Die Einrichtung einer Waffenverbotszone ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans, den die Stadt und die Polizei im Mรคrz dieses Jahres vereinbart hatten. “Jeder einzelne Punkt trรคgt dazu bei, Limburg ein wenig sicherer zu machen”, verdeutlicht der 1. Stadtrat. Starke Prรคsenz der Sicherheitskrรคfte, Bekรคmpfung der Jugendkriminalitรคt, intensivere Kontrollen von Rasern, Posern und Tunern – das alles sind Bausteine des Zehn-Punkte-Plans.
Nicht alles davon ist neu, er baut durchaus auf bereits praktizierten, erfolgreichen Maรnahmen der Zusammenarbeit auf – dazu zรคhlen beispielsweise die gemeinsamen Streifengรคnge, die polizeilichen Schwerpunktmaรnahmen im Rahmen der Aktion “Sicheres Limburg” und die Videoschutzanlage,
die im Herbst 2022 erweitert wurde und deren alte Kameras mit neuer Technik versehen wurden.
Zu den konkreten Projekten gehรถrt auch die Reaktivierung des freiwilligen Polizeidienstes mit etwa zehn freiwilligen Polizeihelfern. Wรคhrend der Corona-Pandemie ist der freiwillige Polizeidienst in Limburg quasi zum Erliegen gekommen.
Die Bekรคmpfung der Jugendkriminalitรคt ist ebenfalls ein wichtiges Anliegen des Zehn-Punkte-Plans, da gerade jugendliche Intensivtรคter die Sicherheit im รถffentlichen Raum erheblich beeinflussen. Ebenfalls findet sich in dem Plan die Einrichtung eines “Runden Tisches”, um Intensivstraftรคter stรคrker und erfolgreicher in den Blick zu nehmen.
Nach Wiesbaden und Frankfurt ist der Bereich rund um den Limburger Bahnhof die dritte ausgewiesene Waffenverbotszone in Hessen.
Aktuell wird in Marburg und Gieรen die Ausweisung solcher Zonen in Betracht gezogen. Grundsรคtzlich auch auรerhalb von Waffenverbotszonen verboten und strafbar nach dem Waffengesetz sind Spring- und Fallmesser, Faustmesser und Butterflymesser.
Ebenso ist nach dem Waffengesetz das Mitfรผhren von sogenannten Einhandmessern in der รffentlichkeit verboten; andere Messer hingegen sind erst mit einer Klingenlรคnge von mehr als zwรถlf Zentimetern nicht mehr zulรคssig.

