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Weltweit erster Prozess wegen Folter in Syrien startet in Koblenz
Ab heute stehen zwei mutmaßliche syrische Kriegsverbrecher vor Gericht in Koblenz. Es sei das “weltweit erste Strafverfahren gegen Mitglieder des Assad-Regimes wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit”, erklärte die Bundesanwaltschaft. Angeklagt sind zwei ehemalige mutmaßliche syrische Geheimdienstmitarbeiter.
- Dem Hauptangeklagten wird unter anderem 58-facher Mord vorgeworfen. Er soll die Misshandlung von mindestens 4000 Menschen in dem berüchtigten Al-Khatib-Gefängnis in Damaskus organisiert haben. Mindestens 58 Menschen sollen durch die Folter gestorben sein.
- Der zweite Angeklagte soll Dutzende Demonstranten in das Foltergefängnis gebracht haben, er muss sich wegen Beihilfe verantworten.
- Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen können in Deutschland verfolgt werden, auch wenn diese im Ausland und an Ausländern verübt wurden.
- “Manche von ihnen tragen noch heute die Spuren der Folter an ihrem Körper”, sagte der Anwalt Patrick Kroker. Er vertritt im Koblenzer Prozess mehrere mutmaßliche Folteropfer als Nebenkläger.
- Seine Mandanten wollten ihre Erlebnisse im Prozess detailliert bezeugen. Das Verfahren biete ihnen eine Möglichkeit, “die Wahrheit über das geheime Foltersystem in Syrien herauszufinden und öffentlich zu machen”.
NTV