Wildkamera überführt den Sohn (28) als Mörder

Neustadt am Rübenberge – Der Mörder des Paares versteckte sich im Haus, wartete auf die Rückkehr der Eltern

Mit über 150 Messerstichen soll er am 20. Mai 2022 die überraschten Eheleute Frank (59) und Anja S. (53) aus Hagen bei Neustadt am Rübenberge (Region Hannover) ermordet haben.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft einen Mann wegen Doppelmordes angeklagt. Der mutmaßliche Täter: Ioannis K., der Sohn von Anja S.! Frank S. war der Stiefvater des 28-Jährigen.

Kathrin Söfker, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover: „Der Angeklagte soll das Paar aus niedrigen Beweggründen getötet haben.“ Das mutmaßliche Motiv: Hass! Ioannis K. kam mit dem neuen Partner seiner Mutter nicht zurecht, es gab Krach.

Nach seinem Auszug aus dem Elternhaus ging es für ihn weiter bergab. Wegen ausbleibender Mietzahlungen sollte er seine kleine Wohnung in Neustadt räumen, kurz vor der Tat kündigte Ioannis K. seinen Verkäufer-Job. Er wollte offenbar wieder zurück zu seiner Mutter – doch sie und ihr Mann lehnten ab. In dieser ausweglosen Situation soll „Janni“ rotgesehen haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der 28-Jährige am 20. Mai, ein Freitag, das Haus am Isenbargsweg im Ortsteil Hagen beobachtete. Als Frank und Anja S. zu einer Feier wegfuhren, soll er durch ein Fenster eingestiegen sein; die Hausschlüssel hatte ihm das Paar zuvor abgenommen. Dann die Bluttat mit über 150 Messerstichen.

Anschließend tauchte Ioannis K. ab, blieb tagelang verschwunden. Angehörige suchten verzweifelt nach ihm, starteten Fahndungsaufrufe in sozialen Netzwerken. Zwischenzeitlich suchte ihn auch die Kripo – als Tatverdächtigen.

Am 9. Juni fasste die Polizei Ioannis K. am Bahnhof in Gifhorn. Ein Richter erließ Haftbefehl.

Aus der Auswertung seines beschlagnahmten Handys wissen die Ermittler, dass der 28-Jährige in der Zeit zuvor erheblichen Streit mit seiner Mutter hatte. Wofür er wohl keine schlüssige Erklärung haben dürfte: Nach BILD-Informationen wurde Ioannis K. am Tattag von einer Wildkamera am Haus geknipst!

Geprüft wird zurzeit noch der Geisteszustand von Ioannis K., der seinem Umfeld zufolge „autistische Züge“ haben soll. Das psychiatrische Gutachten liegt noch nicht vor. Der Prozess ist für den 9. Dezember vor dem Landgericht Hannover vorgesehen.

BILD – WELT – NTV – Blaulicht Report – Foto privat