Wolf in Rheinland-Pfalz zum Abschuss freigegeben: Problemtier “GW1896m” im Westerwald
In Rheinland-Pfalz wurde erstmals ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Das Umweltministerium hat diese Entscheidung getroffen, nachdem ein Wolfsrรผde wiederholt Nutztiere gerissen hatte.
https://youtu.be/DVxSyM5r0l0
Das Tier, identifiziert als “GW1896m”, wird nun als “Problemwolf” eingestuft.
Diese Maรnahme soll verhindern, dass der Wolf sein Verhalten fortsetzt und mรถglicherweise an Nachkommen weitergibt.
Hintergrund: DNA-Tests bestรคtigen รbergriffe auf Nutztiere
Die Entscheidung beruht auf den Ergebnissen von DNA-Tests, die das Tier eindeutig als Verursacher zweier Vorfรคlle im November 2024 identifizierten. Der Wolf hatte in beiden Fรคllen einen Schutzzaun รผberwunden und insgesamt vier Schafe gerissen.
Die รbergriffe fanden im Westerwald statt, beide rรคumlich und zeitlich eng beieinander. Diese Hรคufung von Vorfรคllen erfรผllt die gesetzliche Grundlage fรผr eine Abschussgenehmigung.
Umweltministerin Katrin Eder: Abschussantrag notwendig
Rheinland-Pfalzs Umweltministerin Katrin Eder (Grรผne) erklรคrte am Donnerstag, dass der Antrag auf “Entnahme” des Wolfs gestellt werden musste. Ziel sei es, weiteren Schaden zu verhindern.
โEs ist bedauerlich, dass es soweit kommen musste, aber der Schutz der Nutztierhaltung hat hier Vorrangโ, betonte Eder. Die Struktur- und Genehmigungsbehรถrde Nord bereitet nun die Genehmigung fรผr den Abschuss vor. Professionelle Jรคger sollen die Entnahme zeitnah umsetzen.
Wolfsrรผde “GW1896m” sorgt seit Jahren fรผr Konflikte
Der Wolfsrรผde gehรถrt zum Leuscheider Rudel, das im Grenzgebiet zwischen dem Westerwald und Nordrhein-Westfalen lebt. Seit Jahren steht das Tier im Fokus, da es wiederholt Nutztiere wie Schafe und Ziegen angegriffen hat.
Die Probleme fรผhrten dazu, dass Landwirte und Nutztierhalter immer lauter den Abschuss des Wolfs forderten. Fรผr viele Bauern ist er ein Symbol fรผr die Schwierigkeiten, die Wรถlfe in dicht besiedelten Regionen verursachen kรถnnen.
Unterstรผtzung und Kritik an der Entscheidung
Die Entscheidung des Umweltministeriums stรถรt auf Zustimmung und Kritik:
- Michael Christ (CDU), Bรผrgermeister der Verbandsgemeinde Asbach, bezeichnete die Maรnahme als โlange รผberfรคlligโ und โ100 Prozent richtigโ. Er betonte, dass ein solches Verhalten in dicht besiedelten Gebieten nicht tolerierbar sei.
- Bauern-Protest in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Etwa 100 Bauern demonstrierten am Rande der Umweltministerkonferenz fรผr mehr Abschussgenehmigungen. Sie fordern, dass Problemwรถlfe schneller getรถtet werden dรผrfen, wenn sie fรผr Schรคden an Nutztieren verantwortlich sind.
Rechtliche Grundlagen fรผr die Abschussgenehmigung
Die gesetzlichen Regelungen erlauben den Abschuss eines Wolfes nur in Ausnahmefรคllen. Dazu zรคhlen wiederholte รbergriffe auf Nutztiere trotz angemessener Schutzmaรnahmen. Die beiden Vorfรคlle im Westerwald erfรผllten diese Kriterien, da der Wolf gesicherte Schutzvorkehrungen รผberwunden hatte.
Der Abschuss eines Wolfs ist eine Ausnahme, die sorgfรคltig geprรผft wird, um den Artenschutz zu wahren.
Fazit: Schutz der Nutztierhaltung hat Prioritรคt
Der Fall des Wolfsrรผden โGW1896mโ zeigt die Herausforderungen des Wolfsmanagements in dicht besiedelten Gebieten. Wรคhrend der Wolf als streng geschรผtzte Art gilt, mรผssen Konflikte mit Nutztierhaltern vermieden werden.
Die Abschussgenehmigung in Rheinland-Pfalz ist ein wichtiger Schritt, um die Balance zwischen Artenschutz und landwirtschaftlichen Interessen zu wahren.

