Freising (ots)
Am Samstag (1. August) griff ein 24-Jรคhriger, der in Marzling, Lkr. Freising, wegen fehlender Fahrkarte von der Weiterfahrt in einem Regionalzug ausgeschlossen werden sollte, eine Zugbegleiterin und einen ihr zu Hilfe eilenden Mann tรคtlich an. Die DB-Mitarbeiterin wurde durch einen Flaschenwurf des 24-Jรคhrigen am Kopf verletzt. Der Helfer erlitt Hรคmatome und Kratzwunden, zudem wurde sein T-Shirt beschรคdigt.
Gegen 20:40 Uhr kam es in der Regionalbahn 59267 von Landshut nach Freising, beim Halt in Marzling, zu einem Gerangel zwischen einer Zugbegleiterin, einem ihr helfenden Mann und einem 24-jรคhrigen Somalier. Dieser sollte von der Weiterfahrt ausgeschlossen werden, da er keine Fahrkarte vorweisen konnte. Der in Freising lebende Asylbewerber wehrte sich gegen den Fahrtausschluss, als ihn die 21-jรคhrige Zugbegleiterin aus dem Zug drรคngte. Als es zu einem Gerangel kam, kam der DB-Mitarbeiterin ein 24-jรคhriger Deutscher aus Freising (G2) zu Hilfe. Aufgrund eines heftigen Stoรes und der Enge im Zug zog dieser sich Hรคmatome und Kratzer an der Schulter zu. Zudem ergriff ihn der Somalier am T-Shirt, das dabei zerriss.
Gemeinsam gelang es ihnen, den Afrikaner vom Zug auf den Bahnsteig zu drรคngen. Der wegen mehrerer Gewaltdelikte bereits polizeibekannte Somalier ergriff am Bahnsteig unvermittelt eine Glasflasche und warf diese durch die noch geรถffnete Zugtรผre. Diese traf die noch dort befindliche Zugbegleiterin am Kopf. Die 21-Jรคhrige zog sich eine etwa 5 cm lange, stark blutende Platzwunde an der oberen Stirn zu und musste zur weiteren Versorgung vom Rettungsdienst in ein Landshuter Krankenhaus verbracht werden. รber ihren Zustand liegen aktuell keine Erkenntnisse vor.
Eine zuerst am Bahnsteig eintreffende Streife der Landespolizei konnte den 24-Jรคhrigen noch vor Ort stellen und vorlรคufig festnehmen. Eine Atemalkoholmessung ergab einen Wert von 1,0 Promille. Neben einer Blutalkoholabnahme ordnete die Staatsanwaltschaft Landshut zudem die Richtervorfรผhrung fรผr den heutigen Tag an. Gegen ihn ermittelt die Bundespolizei wegen Gefรคhrlicher Kรถrperverletzung sowie Sachbeschรคdigung.
Der Vorfall war aufgrund zahlreicher Reisender im Zug รคuรerst รถffentlichkeitswirksam. Dankenswerterweise stellten sich mehrere Reisende als Zeugen zur Verfรผgung. Der Regionalexpress konnte erst mit einer Verspรคtung von rund 100 Minuten seine Fahrt bis zum Endhalt in Freising fortsetzen.
Die genauen Tatablรคufe sind noch Gegenstand der Ermittlungen.
Der Somalier reiste 2015 erstmalig in Deutschland ein, stellte 2016 ein Asylgesuch und genieรt seit 2017 subsidiรคren Schutz in Deutschland.
