Köln: Zwei Löwenbabys im Zoo eingeschläfert – Kritik von Tierschützern wächst
In Köln sorgt ein Fall im Zoo für große Diskussionen. Zwei neugeborene Löwenbabys wurden dort eingeschläfert.
Der Grund: Die Mutter kümmerte sich nicht um den jüngsten Wurf.
Obwohl eine Handaufzucht möglich gewesen wäre, entschied sich der Zoo gegen diesen Schritt. Tierschützer und viele Nutzer in sozialen Netzwerken sind entsetzt. Die Kritik an der Entscheidung reißt nicht ab.
Der Zoo Köln betont, dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wurde. Nach eigenen Angaben sei sie „sorgfältig abgewogen“ worden.
Löwenmutter Gina hatte bereits Nachwuchs
Die Löwin Gina brachte kürzlich zwei weitere Jungtiere zur Welt – ein Männchen und ein Weibchen. Bereits zuvor hatte sie drei etwa 1,5 Jahre alte Nachkommen.
Diese leben noch bei ihr, da sie alleine nicht überleben würden. In der freien Natur konzentriert sich eine Löwin meist nur auf die stärksten Jungtiere. Das entspricht ihrem natürlichen Instinkt.
Um die Neugeborenen zu schützen, isolierte der Zoo die Muttertiere. Ziel war es, Gina an den jüngsten Wurf zu gewöhnen. Doch der Plan funktionierte nicht.
Babys geschwächt – Entscheidung zur Einschläferung
Die Löwin zeigte weiterhin starkes Interesse an ihren älteren Jungtieren. Sie ignorierte die neugeborenen Babys nahezu vollständig. Eine ausreichende Versorgung blieb aus.
Nach rund einer Woche waren die kleinen Löwen stark geschwächt. Ohne Milch, Wärme und Fürsorge verschlechterte sich ihr Zustand zunehmend.
Der Zoo entschied sich schließlich, die Tiere einzuschläfern. Man wollte ihnen „unnötiges Leid ersparen“, so die Stellungnahme. Eine Aufzucht mit der Flasche sei laut Zoo keine Lösung gewesen.
Handaufzucht mit Risiken
Die Verantwortlichen befürchten, dass eine Handaufzucht zu einer Fehlprägung geführt hätte. Die Jungtiere hätten sich womöglich zu sehr an den Menschen orientiert.
Solche Tiere seien später oft nicht sozial integrierbar. Eine natürliche Haltung innerhalb der Gruppe wäre kaum mehr möglich gewesen.
Tierschützer fordern Konsequenzen
Die Entscheidung sorgt für Empörung. Besonders in sozialen Netzwerken wird dem Zoo Versagen vorgeworfen. Viele kritisieren, dass man eine neue Trächtigkeit hätte verhindern müssen.
„Warum ließ man Gina überhaupt wieder trächtig werden?“, fragen aufgebrachte Nutzer. Andere wiederum loben die Offenheit des Zoos, den Fall öffentlich zu machen.
PETA fordert Ende der Löwenhaltung
Die Tierschutzorganisation PETA sieht den Vorfall als Teil eines größeren Problems. Die Zucht von Großkatzen in Zoos sei gängige Praxis, so Biologin Dr. Yvonne Würz.
Niedliche Jungtiere seien ein Zuschauermagnet, sagte sie gegenüber der Presse. Solche Ereignisse seien „kein Einzelfall, sondern trauriger Alltag“.
Weitere Zucht in Planung
Trotz der Kritik plant der Zoo Köln bereits die nächste Löwenzucht. Im Herbst sollen Ginas ältere Jungtiere in andere Zoos vermittelt werden.
Dann soll die Löwin erneut Nachwuchs bekommen. Das sorgt bei vielen Tierfreunden für zusätzliche Besorgnis.
