Zwei verletzte Polizisten nach Widerstand in Hamburg-Altstadt
Hamburg - LKA - Rettungswagen
Hamburg –
Tatzeit: 10.04.2023, 19:55 Uhr
Tatort: Hamburg-Altstadt, Ballindamm
Gestern Abend wurden zwei Polizeibeamte verletzt, nachdem ein 19-jähriger Afghane bei seiner Festnahme Widerstand leistete. Das zuständige Landeskriminalamt 145 führt die weiteren Ermittlungen.
Nach bisherigen Erkenntnissen haben Passanten die Polizei verständigt, nachdem sich am Ballindamm eine Person mit einem Messer aufhalten sollte. Zudem meldeten die Anrufer noch weitere Personen, die sich mit Straßenschildern und Schlagstöcken bewaffnet haben sollten.
Ein Polizist (35) im Fußstreifendienst erblickte kurze Zeit später einen Mann mit blutbefleckten Händen und hielt diesen sogleich an. Dieser zeigte sich unkooperativ und aggressiv gegen den Beamten und schlug in dessen Richtung. Daraufhin setzte der Polizeibeamte im Zuge der Anwendung unmittelbaren Zwangs sein Pfefferspray ein. Gemeinsam mit einem zwischenzeitlich weiteren eingetroffenen Polizisten versuchten die Beamten nun, den jungen Mann vorläufig festzunehmen. Hierbei leistete er erheblichen Widerstand und beleidigte die Einsatzkräfte mehrfach. Im Zuge dessen trat der 19-Jährige den 35-jährigen Polizisten derart gegen das Knie, dass seine Kniescheibe heraussprang und der Beamte dadurch zu Boden fiel. Auch der zweite Polizist (57) verletzte sich am Bein und verspürte Schmerzen.
Die offensichtliche Begleiterin (16) des Jugendlichen versuchte währenddessen mehrmals, die Amtshandlungen zu stören und ihren Freund zu befreien. Dabei versuchte sie unter anderem auch ein Fahrrad auf die Beamten zu werfen. Dies konnte durch mittlerweile weitere eingetroffene Funkstreifenwagenbesatzungen verhindert und auch sie, wegen des Verdachts des Widerstandes, vorläufig festgenommen werden. Dabei stellten die Beamten eine von ihr mitgeführte Machete sicher.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde das junge Pärchen entlassen, da keine Haftgründe vorlagen.
Der Einsatz wurde von einer Vielzahl von Personen beobachtet, die ihrerseits auch lautstark verbal auf das Einsatzgeschehen Einfluss zu nehmen versuchten. Durch den Einsatz von annähernd zwei Dutzend Funkstreifenwagenbesatzungen und Unterstützung der Bundespolizei konnte die Situation letztendlich beruhigt werden.
Im Zuge dessen trafen Einsatzkräfte in unmittelbarer Nähe auf einen 17-Jährigen mit Gesichtsverletzungen. Er gab an, dass er soeben von mehreren Personen geschlagen worden sei. Ein möglicher Zusammenhang zu der ursprünglich gemeldeten Auseinandersetzung ist nun ebenfalls Gegenstand der eingeleiteten Ermittlungen. Er wurde anschließend durch eine Rettungswagenbesatzung in ein Krankenhaus transportiert.
Der 35-jährige Polizist ist durch seine Knieverletzung derzeit nicht dienstfähig, der zweite Beamte konnte seinen Dienst nach Beendigung des Einsatzes im Ballindamm fortsetzen.