Nationaler Impfgipfel notwendig, Zweitimpfung gesichert, Wechselunterricht verschoben
Jede Zweitimpfung gesichert โ nationaler Impfstoffgipfel notwendig
Beim Thema Impfen bekrรคftigte sie die Notwendigkeit von mehr Planungssicherheit und forderte einen Impfgipfel. โBundesregierung, Lรคnderchefs, Pharmaindustrie, Zulieferer und die Zustรคndigen der EU mรผssen an einen Tisch. Wir brauchen einen klaren und transparenten nationalen Impfstoff-Plan fรผr die kommenden Monateโ, so die Ministerprรคsidentin.
Ihr Ziel sei ganz klar: Jede Bรผrgerin und jeder Bรผrger in Rheinland-Pfalz solle bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot erhalten. โWir haben dafรผr die Infrastruktur geschaffen. Dazu aber brauchen wir genรผgend Impfstoff und die Planungssicherheit, wieviel von welchem Impfstoff wann zur Verfรผgung stehen wird. Wir sind vorbereitet und kรถnnten mindestens 20.000 Menschen pro Tag impfen, sobald wir genรผgend Impfdosen haben. Aber Fakt ist, dass es derzeit noch zu wenig Impflieferungen gibt.โ
Trotz der Lieferengpรคsse sei die Zweitimpfung sichergestellt. โWer Zweifel daran sรคt, hilft den Menschen nicht, sondern verstรคrkt bloร bestehende Unsicherheit. Ich danke allen, die diese gigantische logistische und personelle Leistung in unserem Land bewรคltigen, vor allem unseren Kommunen mit ihren Impfzentren.โ
Fernunterricht bis 14. Februar auch fรผr Grundschulen
โWir setzen alles daran, dass kein Kind und kein junger Erwachsener zum Verlierer der Pandemie wirdโ, sagte Ministerprรคsidentin Malu Dreyer. Die Landesregierung habe bisher in dieser Krise alle Entscheidungen mit Augenmaร vor dem Hintergrund der sich stรคndig verรคndernden Infektionslage getroffen. โWir tun weiterhin, was verantwortbar und erforderlich ist. Eigentlich war geplant, mit der Rรผckkehr zum Wechselunterricht in unseren Schulen kommende Woche zu beginnen, da wir wissen, dass Kinder ihre Freunde brauchen. Und dass sie den Lernort Schule brauchen. Weil aber in unseren unmittelbaren Nachbarlรคndern in den letzten Tagen die neue Virus-Variante und weitere Virusmutationen aufgetreten sind, haben wir uns gestern und heute frรผh noch einmal mit den Experten der Universitรคtsmedizin Mainz beraten und beschlossen, den Beginn des Wechselunterrichts in den Grundschulen zu verschieben. Wir nehmen uns die notwendige Zeit, um die Lage in Ruhe zu bewerten. Wir haben immer gesagt, wir wollen mehr Schule ermรถglichen, aber nur, wenn die Infektionslage es zulรคsstโ, sagte Ministerprรคsidentin Malu Dreyer.
Hรถhere Schutzmaรnahmen fรผr Kitas
Fรผr den dringenden Bedarf in Familien, die keine Betreuung ermรถglichen kรถnnen, bleibe die Kita geรถffnet. โAber wir erhรถhen den Schutz fรผr die Erzieher, Erzieherinnen und die Kinderโ, so die Ministerprรคsidentin.
Die Landesregierung habe ein Hygienepaket geschnรผrt. Fรผr jede Kita stรผnden 1000 Euro bereit, mit denen die Trรคger fรผr jede Erzieherin und jeden Erzieher zusรคtzliche medizinische Masken, Desinfektionsmittel und weitere Schutzausrรผstung erwerben kรถnnen. Beschรคftige in den Einrichtungen kรถnnen sich jederzeit testen lassen.
Schรผtzen und unterstรผtzen โ mehr Tests auf Mutationen
Rheinland-Pfalz unterstรผtze die Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen konsequent. Die Zahl der Testungen sei nochmals deutlich erhรถht worden. Zudem werde Rheinland-Pfalz die Kapazitรคten ausweiten, positive Proben auf die Mutation hin zu untersuchen.
โGleich nach der Zulassung des BioNTech-Pfizer-Impfstoffs haben wir am 27. Dezember mit mobilen Teams in Alten- und Pflegeheimen mit dem Impfen begonnen. Fรผr Menschen รผber 80 Jahre und andere Personen der Prioritรคt 1 sind unsere Impfzentren seit dem 7. Januar geรถffnet. Stand gestern sind rund 136.000 Rheinland-Pfรคlzer und Rheinland-Pfรคlzerinnen geimpft worden. Damit gehรถrt Rheinland-Pfalz zur Spitzengruppe der Bundesrepublik bei der Quote der geimpften Menschen. Und wir haben verpflichtende Tests angeordnet und werden sie auch nach den Impfungen fortfรผhren. Damit lassen wir die Einrichtungen nicht allein. In der โKriseneinheit des Landes fรผr die Pflege- und Altenheimeโ unterstรผtzen lokale Gruppen der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz zusammen mit Ehrenamtlichen und der Bundeswehr die Pflegeheime bei der Durchfรผhrung von Antigen-Schnelltestsโ, so Ministerprรคsidentin Malu Dreyer. Mit den โHelfenden Hรคndenโ habe die Landesregierung ein zusรคtzliches Freiwilligennetzwerk organisiert, das ebenfalls durch die Bundeswehr unterstรผtzt wird, um das Pflegepersonal etwa bei der Essensausgabe zu entasten.
Konjunkturpaket Rheinland-Pfalz auflegen
Fรผr groรe Teile der Wirtschaft sei der zweite Shutdown eine Katastrophe. Besonders hart treffe er die Soloselbstรคndigen, den Einzelhandel, die kleinen und mittelstรคndischen, oft familiengefรผhrten Unternehmen in unserem Land, so Ministerprรคsidentin Malu Dreyer. โรber 90 Prozent der Antragsteller von Novemberhilfen haben durch den Bund Abschlรคge ausgezahlt bekommen. รber ein Drittel sind zwischenzeitlich endgรผltig bearbeitet. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden beiden Wochen alle Antrรคge aus der Novemberhilfe abgearbeitet sind und auch die Dezemberhilfen zรผgig ankommenโ, sagte die Ministerprรคsidentin.
Rheinland-Pfalz habe sich auf Bundesebene erfolgreich fรผr Verbesserungen bei den Wirtschaftshilfen eingesetzt. Die Beantragung der รberbrรผckungshilfe III werde nun deutlich einfacher, die Fรถrderung groรzรผgiger und sie stehe einem grรถรeren Kreis an Unternehmen zur Verfรผgung. Der Bund habe zugesichert, dass die Abschlรคge endlich im Februar ausgezahlt werden. Ferner seien die Neustarthilfe fรผr Selbststรคndige verbessert und die besonderen Herausforderungen des Einzelhandels berรผcksichtigt worden.
Beim Thema Homeoffice setze die Landesregierung auf sozialpartnerschaftliches Vorgehen und vertrauensvolle Gesprรคche mit allen Beteiligten.
โWir wollen diese einschneidende Krise auch nutzen, um in Rheinland-Pfalz die Weichen fรผr eine gute Zukunft zu stellen. Dazu legen wir jetzt ein Konjunkturpaket fรผr Rheinland-Pfalz auf, das die notwendigen Impulse gibt und gleichzeitig den Erfolg unserer Wirtschaft auch in den nรคchsten Jahrzehnten sichert. Hierfรผr geben wir aus dem Nachtragshaushalt fast 100 Millionen Euro aus. Unser Paket besteht aus Investitionsfรถrderung und Eigenkapitalstรคrkung. Uns geht es darum, Investitionen und Innovationen anzuregen, eine konjunkturelle Belebung in Rheinland-Pfalz zu flankieren. Wir fรถrdern ganz gezielt Unternehmen, die die Mรถglichkeiten der Digitalisierung nutzen und sich umwelt- und klimafreundlich fรผr die Zukunft aufstellen. Die Landesregierung setzt weiter alles daran, dass unsere Unternehmen die Krise bewรคltigen und gestรคrkt aus ihr hervorgehen!โ
Einvernehmen in Deutschland fรผr Perspektive nach 14. Februar
Das Pandemiegeschehen sei weiterhin dynamisch und stelle alle immer wieder vor neue Herausforderungen. Die Menschen fragten zu Recht, wie es nach dem 14. Februar weitergehe.
โAuf die Erarbeitung einer Perspektive haben wir uns bei den Bund-Lรคnder-Gesprรคchen geeinigt und daran wird in allen Lรคndern gearbeitet. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir uns in Deutschland auf ein gleiches Vorgehen einigen. Wir brauchen ein Einvernehmen darรผber, unter welchen Bedingungen welche Bereiche gelockert werden kรถnnen oder wieder verschรคrft werden mรผssenโ, so die Ministerprรคsidentin weiter.
Trotz aller Herausforderungen versicherte Ministerprรคsidentin Malu Dreyer: โSie kรถnnen darauf bauen, dass diese Landesregierung jeden Tag mit aller Kraft dafรผr arbeitet, die Krise zu รผberwinden und ein gutes Morgen und รbermorgen fรผr alle in unserem Land zu schaffen.โ
Ministerprรคsidentin Malu Dreyer bei ihrer Regierungserklรคrung; ยฉ Landtag Rheinland-Pfalz/Torsten Silz

