Um bei größeren Schadenslagen die Bevölkerung schnell warnen zu können, hat der Landkreis Neuwied zwölf weitere „Mobile Hochleistungsbeschallungsanlagen“ – kurz Mobelas genannt – bestellt. Sie sollen der Stadt Neuwied und den Verbandsgemeinden zur Verfügung gestellt werden. „Dass wir nicht mehr flächendeckend über Sirenen verfügen, treibt uns schon seit längerem um. Die Katastrophe im Ahrtal hat uns dann noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt, welch fatalen Konsequenzen das haben kann“, begründet Landrat Achim Hallerbach die knapp 60.000 Euro teure Anschaffung, die auch damit zu tun hat, dass sich die vom Land versprochene Einführung des digitalen Alarmierungsnetzes, die das Sirenenproblem zu weiten Teilen lösen würde, bislang immer wieder verschoben hat.
Die ersten beiden Anlagen konnte Hallerbach kürzlich an die Feuerwehren in Bad Hönningen und Dierdorf übergeben. Er sprach dabei von einem „wichtigen Schritt“, der aber bei weitem nicht der einzige auf einem längeren Weg sei. Vielmehr mache man sich auf Ebene des Kreises intensiv Gedanken um eine weitere Verbesserung des Katastrophenschutzes, sagte er und erinnerte dabei unter anderem an den kürzlich durchgeführten Workshop mit der Hochwasser-Partnerschaft Wied-Holzbach.
Insgesamt werden nach Auslieferung 16 Mobela-Systeme im Landkreis vorhanden sein, zwei für jede Verbandsgemeinde und die Stadt Neuwied. Sollte es zu einer Alarmierung und Gefahrenlage kommen, fahren die Mobela-Teams zum Ort des Geschehens und warnen die Menschen per Lautsprecherdurchsagen. Das System besteht aus einem Steuergerät und einem Druckkammerlautsprecher, der magnetisch auf dem Dach eines Fahrzeuges befestigt wird. Durch die Bauart des Lautsprechers ist eine horizontale Schallausbreitung von 360° und in der Vertikalen eine Schallausbreitung von 270° möglich. Damit können die Durchsagen auch zu Bewohnern in höheren Stockwerken durchdringen.