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„ARCHE“-GRÜNDER SCHLÄGT ALARM – „Bald werden in Deutschland Kinder hungern müssen“

Berlin – Wegen steigender Energie-, Sprit und Lebensmittelkosten müssen alle momentan und auch in Zukunft tiefer in die Tasche greifen. Wen die Teuerungen jedoch am meisten treffen, weiß Bernd Siggelkow (58) ganz genau.

Der Chef der Kinderhilfsprojekts „Arche“ schlägt Alarm und sagt: „Bald werden in Deutschland Kinder hungern müssen.“

„Hartz-IV-Familien haben pro Kind 3,50 Euro Budget am Tag – wie soll man davon ein Kind gesund und ausgewogen ernähren? Das ist unmöglich.“

Siggelkow spricht von einer menschlichen Krise, die schon bald auf die Wirtschaftskrise folgen wird. „Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Besonders Familien mit mehreren Kindern fallen schneller in die Armut.“

Während vor einem halben Jahr der Wochenbedarf an Lebensmitteln in der „Arche“-Einrichtung in Berlin Lichtenberg bei 1000 Euro lag, brauchen Siggelkow momentan Lebensmittel für 3000 Euro die Woche. „Auch die Tafeln kommen nicht mehr hinterher.“

Siggelkow rechnet vor: „Wenn die Packung Nudeln statt 69 Cent jetzt 1,30 Euro kostet, greifen Eltern in der Not auch mal zur Chipstüte, um die Kinder ruhig zu stellen.“ Er erzählt von Kindern, die in der Lockdown-Zeit bis zu 35 Kilo zugenommen haben – weil sie keine Bewegung und keine ordentliche Ernährung hatten.

„Und wenn nun auch das Schulessen doppelt so teuer wird, können sich das schlecht verdienende Eltern von drei Kindern sicher nicht mehr leisten“, so Siggelkow.

Seine Lösung: „Gesunde Lebensmittel sollten von der Steuer befreit werden. In den Schulen sollte es für die Kinder auch ein gesundes, kostenloses Frühstück geben, damit sie sich im Unterricht konzentrieren können.“ Und auch der Zuschuss zu den Betriebskosten muss laut Siggelkow erhöht werden.

„Sonst geraten noch mehr Geringverdiener in die Schuldenfalle – und die Leidtragenden sind, wie immer, die Kinder.“

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